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TFO: Coole Brieftaschen aus Schokoladenpapier

DIE KLASSE 2A DER TECHNOLOGISCHEN FACHSCHULE IN BRUNECK Coole Brieftaschen aus Schokoladenpapier

Die Klasse 2A der Technologischen Fachoberschule Bruneck hat sich im Kontext des Themas „Biotechnologische Herstellung von Schokolade“ unter anderem mit der Agenda 2030 beschäftigt. Dabei haben sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken darüber gemacht, welche Initiativen sie selbst starten könnten, um eine nachhaltigere Zukunft mitzugestalten. Ihnen wurde bewusst, wie viel Papiermüll wir Menschen im Alltag produzieren, und dass wir wieder anfangen müssen, in Kreisläufen zu denken. Das war der Startpunkt für die Projektidee „Upcyceln von Schokoladenpapier“.

NACHHALTIGES WIRKEN

Die Schülerinnen und Schüler haben gebrauchtes Schokoladenpapier wiederverwendet, indem sie es zu Brieftaschen und Federmäppchen weiterverarbeitet haben. Die Schokoladenfirma Vivani aus Herford (NRW) hat der Klasse 50 Schokoladen gratis zur Verfügung gestellt. Die Schülerinnen und Schüler haben sich für diese Firma entschieden, da sie faire und nachhaltige Schokolade produziert und das Schokoladenpapier ein sehr nettes Design aufweist. Genäht wurden die Brieftaschen an der

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 2A der Technologischen Fachschule (TFO) in Bruneck.

Mittelschule Röd. Die Endprodukte wurden in der Vorweihnachtszeit in der Stadt und in der Schule gegen eine freiwillige Spende abgegeben. Die Einnahmen, welche dabei erzielt wurden, wollen die Schülerinnen und Schüler den Müllkindern in Indien bzw. dem Verein „Prem Prasad EO“ spenden. Das Geld ist gedacht als Starthilfe für eine bessere Zukunft. Außerdem wollen sie den Müllkindern in Indien ihre Idee „spenden“, Produkte aus Müll herzustellen und diese zu verkaufen. Die Klasse 2A bedankt sich herzlich bei der Firma Vivani und bei der Mittelschule Röd. Auch danken möchten sie den am Projekt beteiligten Lehrpersonen.

DEN SCHLAF DES GERECHTEN SCHLAFEN VOM SAULUS ZUM PAULUS WERDEN

Ein Gerechter hat ein gutes Gewissen, also müsste er, wenigstens der Redensart nach, besonders gut schlafen. Tatsächlich verbringt man die Nacht ruhiger, wenn man Versprochenes gehalten hat und mit den Mitmenschen in gutem Einvernehmen lebt. Die Herkunft der Wendung vom schlafenden Gerechten reicht Jahrhunderte weit zurück und ist eine Verschmelzung mehrerer Zitate aus der Bibel und aus Psalmen. Ebenso oft wie ernsthaft, wenn sich jemand ausgiebig ausruht, weil er wirklich sehr geschuftet hat, wird sie auch ironisch verwendet, wenn der Betreffende sich nicht gerade überarbeitet hat. // mb Paulus, wortgewaltigster Apostel des Christentums, war nicht von Anfang an ein frommer Jünger Jesu. Damals hieß er noch Saulus und verfolgte die Christen erbarmungslos. So er erfreute sich z.B. am Zusehen, als der heilige Stephanus gesteinigt wurde. Mit seinen Schergen drang er in Häuser und Synagogen ein, verhaftete die Anhänger des neuen Glaubens und ließ sie foltern, oft auch töten. Nach Jesu Kreuzigung und Tod überwältigte ihn in der Nähe von Damaskus aus heiterem Himmel eine Vision. Der Auferstandene stand vor ihm und forderte ihn auf, die Verfolgung der Christen aufzugeben. Zugleich erblindete Saulus und konnte nichts mehr essen, bis ihn ein Urchrist heilte. Nun erfolgte ein totaler Wandel, aus dem Christenverfolger wurde der wortgewaltigste und überzeugendste Verkünder der Lehren Jesu. Die Redewendung „Vom Saulus zum Paulus werden“ bedeutet somit, eine komplette geistige Kehrtwendung hin zum Guten zu vollziehen. Oft drückt man damit auch einfach aus, dass jemand, dessen Weg in die Irre geführt hätte, plötzlich eine vollständige Wendung hin zum Richtigen macht. Irgendwie erinnert die bildhafte Wendung freilich auch an gewisse Opportunisten in allen Lebensbereichen… // mb

Schule, stress mich nicht!

„Gebt den Kindern einfach Zeit und lasst

sie sich entwickeln.” (Harald Lesch)

Kleine Kinder sind Meister der Achtsamkeit. Mit Hingabe und Ausdauer lernen sie krabbeln und später laufen. Ihr Alltag steckt voller Wunder. Immer wieder entdecken sie Neues und lernen im freien, vertieften Spiel, sich mit der Welt auseinander zu setzen. Kleinkinder nehmen sich alle Zeit der Welt, um in Ruhe etwas auszuprobieren und es so lange zu üben, bis sie es richtig gut können. Kommen Kinder in die Schule, kommt ihnen plötzlich ihre Zeit abhanden. Ihr Leben wird auf einmal beschleunigt. Für Freiräume und stundenlanges Spielen fehlt ihnen nun oft die Zeit. Dabei sei „Zeitkompression“ so bringt es Harald Lesch, Physiker, Naturphilosoph, Autor und Wissenschaftsjournalist auf den Punkt überhaupt nicht das, was Kinder brauchen, um gut zu lernen. Immer mehr Informationen in immer kürzerer Zeit in die Köpfe von Kindern und Jugendlichen zu pressen, führe nicht zu Wissen. Erst wenn sich die Schüler mit einem Thema über einen längeren Zeitraum beschäftigen können und sie die Zeit haben, Informationen „kontextmäßig“ zu vernetzen, könne daraus Erkenntnis werden. Schüler haben heute vermehrt das Gefühl, auf Leistung optimiert und reduziert zu werden. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, den vielen Erwartungen an sie zu entsprechen. Vier Tests in einer Woche bedeuten für sie ganz konkret, sich in sehr wenig Zeit so viel wie möglich zu merken, nur um es für den Test kurz wiedergeben zu können. Selbst kluge Köpfe fühlen sich dadurch gestresst, stumpfen ab und verlieren ihre Neugier. Schule soll Kinder in allen wichtigen Bereichen bilden. Schule soll aber auch ihre Herzen bilden. Fächer wie Musik, Kunst oder Sport, Theater spielen, Feste feiern oder über die Zukunft debattieren fördern die Bildung der Persönlichkeit. Schule soll wieder Freiräume schaffen und den Kindern und Jugendlichen alle Zeit lassen, die sie brauchen, um sich zu entwickeln und das zu werden, was sie sein wollen.