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Editorial: Rektor Bernhard Ehrenzeller

Mut zu Neuem

Jahresberichte legen Zeugnis ab über die Leistungen einer Organisation. Meist werden Innovationskraft und Beständigkeit gleichermassen hervorgehoben, wobei sich Letztere auch gerne im Erscheinungsbild dieser Berichte spiegelt. Passend zu einem akademischen Jahr, dessen zweite Hälfte alle Gewohnheiten infrage stellte und sämtlichen Universitätsangehörigen Mut zu Neuem, teils Unerprobtem abverlangte, markiert die aktuelle Ausgabe des Jahresberichts einen Übergang: Wer ein gedrucktes Exemplar in den Händen hält, spürt dies schon am verwendeten Papier; wer online liest, wird zuerst die neue Bildsprache und dann die inhaltliche Neukonzeption bemerken. Bewährtes soll damit nicht verschwinden, sondern besser zur Geltung kommen.

Zu den bewährten Inhalten gehört neben dem Blick auf Vergangenes auch jener in die Zukunft – die Zukunft der HSG als Institution und damit als Forschungs- und Denkplatz, der sich neue Gebiete wie die Informatik erschliesst. Der Streifzug durch unsere Forschungslandschaft verdeutlicht, dass Wissen Wirkung schafft! Ein inspirierendes Umfeld und die Nähe zur Praxis erlauben es unseren Forschenden, gezielt an den drängenden Fragen unserer Zeit zu arbeiten.

Das Frühjahrssemester hat uns die Wichtigkeit freier Grundlagen- und angewandter Forschung eindrücklich vor Augen geführt. Gleichzeitig hat der Lockdown bestätigt, dass die Lehre als Kernauftrag der Universität gerade im digitalen Zeitalter des physischen Miteinanders bedarf: Nicht nur lernen und lehren wir intensiver, wenn wir auf dem Campus zusammenkommen. Die Dynamik auf dem Rosenberg, insbesondere dank der studentischen Initiativen, bereichert uns alle jenseits des Curriculums. Mit dem Grundstein für das Learning Center haben wir auch das Fundament gelegt für unsere Zukunft als digital fitte Präsenzuniversität.