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ZKO-Festival: Vom König, vom Kater und der Fiedel

VOM KÖNIG, VOM KATER UND DER FIEDEL

Das Kinderkonzert Vom König, vom Kater und der Fiedel ist ein musikalisches Märchen, das auf das gleichnamige Bilderbuch von Christopher Hope und Yehudi Menuhin zurückgeht. Es erzählt von einem König, der gerne mit seinen Untertanen feierte und tanzte, bis zu jenem Tag, an dem die königliche Kasse leer war. Weil er alle Musikanten entlassen musste, wurde es ruhig und traurig in seinem Königreich. Wie es zu der Entstehung dieses Kinderkonzertes kam und welchen Einfluss Musik ganz besonders auf Kinder hat, das erzählt Daniel Hope im folgenden Interview.

TEXT PETRA MEYER

Dein Vater Christopher Hope und dein einstiger Mentor Yehudi Menuhin haben im Jahr 1986 das Buch «Vom König, vom Kater und der Fiedel» veröffentlicht. Wie ist diese Zusammenarbeit entstanden?

Als das Buch geschrieben wurde, war ich ungefähr acht oder neun Jahre alt. Ich weiss nicht mehr genau, von wem der Impuls ausging, aber die beiden waren eng befreundet. Yehudi Menuhin hat meinen Vater als Schriftsteller, aber auch als politischen Journalisten sehr geschätzt. So entstand die gemeinsame Idee, ein Buch für Kinder über das Geigenspiel zu schreiben. Sie wollten damit vor allem auf den Stellenwert der Musik aufmerksam machen. Für mich ist das Buch ein musikpädagogisches Juwel, auch wegen der kraftvollen Illustrationen von Angela Barrett. Es eignet sich aber auch sehr gut als spannende Gutenacht-Geschichte – ich habe sie meinem ältesten Sohn selbst oft vorgelesen.

Wie kam es dazu, dass die Geschichte nun auch als Kinderkonzert zu hören ist?

Vor ein paar Jahren hatte ich die Idee, die Geschichte Vom König, vom Kater und der Fiedel auf die Bühne zu bringen und gab das Stück dem amerikanischen Komponisten Bruce Adolphe in Auftrag. Bruce ist ein fantastischer Komponist und hatte bereits viel für Kinder geschrieben. Er komponierte die ursprüngliche Fassung für Kammermusik, welche ich vor ein paar Jahren am Schleswig-Holstein Musik Festival aufgeführt habe. Mit dem ZKO spielen wir nun aber zum ersten Mal eine Orchesterfassung, worauf ich mich sehr freue.

Es gibt wahrscheinlich kein kritischeres und anspruchsvolleres Publikum als Kinder. Wie geht es dir, wenn du für sie spielen darfst?

Kinder sind ein herrliches Publikum, das man absolut ernst nehmen muss. Es ist wunderschön, für sie zu spielen. Gleichzeitig habe ich auch Respekt davor, denn Kinder muss man nicht nur erreichen, man muss auch ihre Konzentration halten können. Ein Konzertsaal voller Kinder hat etwas Magisches. Man spürt sofort, ob sie das Konzert mögen oder nicht. Am spannendsten sind für mich die Kommentare der Kinder. Die sind besonders aufschlussreich und so genau auf den Punkt gebracht, dass es passieren kann, dass man danach die Musik oder auch sogar die Welt mit ganz anderen Augen sieht. Die Familienkonzerte des ZKO sind bei unserem Publikum recht beliebt. Die meisten Konzerte sind bis auf den letzten Platz belegt. Stimmt dich dieser Zuspruch optimistisch, wenn du an die Zukunft der klassischen Musik denkst?

Natürlich, denn Kinder sind unser aller Zukunft. Jedes sollte das Recht haben, Musik erleben zu dürfen. Für mich ist es wichtig, den Kindern die Möglichkeit zu geben, in die Musik einzutauchen und dabei ihre Seelen zu öffnen. Es ist unglaublich inspirierend, die Reaktionen der Kinder auf die Musik zu erleben. Und wenn man noch einen Schritt weitergeht und Konzerte für Kinder mit Behinderung spielt, dann ist die Wirkung noch intensiver. Da ist es sogar unsere Pflicht, diese kleinen Menschen mit Musik zu versorgen. Musik hat eine therapeutisch nachgewiesene Wirkung, die sogar das Leben verändern kann. Die Macht der Musik ist also keineswegs zu unterschätzen.

VOM KÖNIG, VOM KATER UND DER FIEDEL SO, 26. JUNI 2022, 11.00 UND 14.00 UHR ZKO-HAUS

Daniel Hope Music Director Zürcher Kammerorchester

Die Musik stammt aus der Feder von Bruce Adolphe

5–12 Jahre Kinder CHF 15 Erwachsene CHF 39