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Grusswort des Music Directors

GRUSSWORT

Grüezi, meine Damen und Herren. Ja, wir sind noch da – und WIE!

Die neue Saison 2021/22 steht für mich unter dem Begriff «Metamorphose», aber auch «Wandlung». In einer Zeit, die dem Wandel mehr denn je unterworfen ist, müssen auch wir uns wandeln, um uns selbst treu bleiben zu können. Es gilt, die richtige Balance zu finden zwischen dem Blick zurück in die Vergangenheit und dem Blick nach vorne in die Zukunft. Eine Zukunft, der wir nur adäquat begegnen können, wenn wir uns ständig weiterentwickeln, aber zugleich unsere Werte bewahren.

Es ist die Musik, die mich am meisten zum Nachdenken und zum Träumen anregt und die uns allen Freude bereiten kann. Unter diesem Aspekt der Freude und Offenheit haben wir die neue Saison des Zürcher Kammerorchesters voller Hoffnung gestaltet.

Gleich zur Saisoneröffnung möchte ich, gemeinsam mit meinen hervorragenden Kolleg*innen, die an diesem Abend als Co-Solist*innen fungieren, die Bedeutung des gemeinsamen Zusammenspiels in den Vordergrund stellen. Mitte November begrüssen wir dann den weltberühmten Bariton Matthias Goerne, der Franz Schuberts «Winterreise» vollkommen neu verwandeln wird. Wir werden von weiteren himmlischen Stimmen während der Saison verzaubert: von Mark Padmore und Rachel Harnisch bis hin zu Franziska Andrea Heinzen und jungen Sänger*innen des Internationalen Opernstudios Zürich.

Das ZKO lebt zudem vom intensiven Kontakt zu einer ganzen Reihe von herausragenden Schweizer Künstlerinnen und Künstlern. Ganz besonders freue ich mich, dass auch Maurice Steger und Oliver Schnyder in der kommenden Saison wieder bei uns zu Gast sein werden. Und auch das Frühjahr hat es in sich, denn dann wird einer meiner Kindheitsträume Realität. Während Alfred Hitchcocks Meisterwerk «Psycho» auf der grossen Leinwand im Kongresshaus Zürich zu sehen sein wird, verwandelt sich das ZKO ein weiteres Mal – in ein «Filmorchestra» mit dem opulenten Klang aus Hollywood. Es intoniert die berühmte Filmmusik von Bernard Herrmann, die bereits im weltberühmten Kinofilm für Gänsehaut gesorgt hat.

Überhaupt werden die Vereinigten Staaten eine grosse Rolle in unserer kommenden Saison spielen – als ein Land, das in letzter Zeit seine eigene Metamorphose durchgemacht hat. «Amerika», unser fünftes Album für Deutsche Grammophon, erscheint ebenfalls in der Saison 2021/22 und kombiniert verschiedene Musikepochen des amerikanischen Sounds, einschliesslich einer Kooperation mit drei der wichtigsten afroamerikanischen Jazzmusikern unserer Zeit: Marcus Roberts, Jason Marsalis und Rodney Jordan. Mit diesem Programm werden wir ebenfalls eine ausführliche Deutschland-Tournee gestalten.

Hinter uns liegt eine wohl ungewöhnliche Zeit, vieles davon wird uns noch lange begleiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir allen Grund dazu haben, frohen Mutes nach vorne zu schauen, gemeinsam zu musizieren und gemeinsam die Kultur aufrechtzuerhalten. Oder um Max Frisch zu zitieren: «Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur.»

In diesem Sinne grüsst Sie ganz herzlich, Ihr

Daniel Hope Music Director