ZKO Opus III 2015/16

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III OPUS

Steven Isserlis

Programmheft Januar– Februar 2016


Klänge, die berühren Ob der satte Klang eines 12-Zylinders oder die zarte Passage von Klavier und Geige – uns fasziniert harmonisches Zusammenklingen. www.amag.ch

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Mit Leidenschaft. Für Sie.


Liebes Konzertpublikum Was gibt es Schöneres, als sich an einem knisternden Kaminfeuer zu wärmen, während draussen ein beissender Wind um die Häuser pfeift. Wir können Ihnen zwar kein knisterndes Kaminfeuer bieten, aber dafür wird Ihnen bei unseren kommenden Konzerten bestimmt warm ums Herz. Lodernde Leidenschaft verspricht das Silvester- und Neujahrskonzert mit Startenor Piotr Beczala und Arien von Bizet, Verdi oder Lehár. Feuriges Temperament erleben Sie mit dem britischen Cellisten Steven Isserlis und Werken von Mozart, Haydn und Boccherini. Flammende Romantik von Ludwig van Beethoven erwartet Sie beim Konzert mit Sir Roger Norrington und Oliver Schnyder. Oder geniessen Sie einen unterhaltsamen Operetten-Abend: Jacques Offenbach sowie Gilbert und Sullivan sorgen in ihren Werken für reichlich Verwechslung und Amüsement. Haben Sie nicht auch genug von nasskalten Wintertagen? Dann entfliehen Sie mit uns der Tristesse des Winters – ich kann es Ihnen wärmstens empfehlen. Ihr Michael Bühler, Direktor

Unsere Konzerte werden ermöglicht durch Subventionen der Stadt und des Kantons Zürich sowie durch Beiträge der ZKO-Freunde und unserer Hauptpartner AMAG und Zürcher Kantonalbank. Wir bedanken uns. 3


1. Violine

Willi Zimmermann, Konzertm. Donat Nussbaumer, Stv. Konzertm. Michael Gebauer Sandra Goldberg Jana Karsko Asa Konishi Jankowska

2. Violine

Daria Zappa Matesic, Stimmf. Silviya Savova-Hartkamp, Stv. Stimmführung Anna Tchinaeva, Stv. Stimmf. Kio Seiler Hiroko Takehara Strahm

Viola

Frauke Tometten Molino, Stv. Stimmführung Janka Szomor-Mekis Pierre Tissonnier

Violoncello

Nicola Mosca, Stimmführung Anna Tyka Nyffenegger, Stv. Stimmf. Silvia Rohner Geiser

Kontrabass

Seon-Deok Baik, Stimmführung Hayk Khachatryan, Stv. Stimmf.

Oboe

Roman Schmid

Horn

Thomas Müller Martin Ackermann

Zürcher Kammerorchester – Saison 2015/16 1945 durch Edmond de Stoutz gegründet, zählt das Zürcher Kammerorchester heute zu den führenden Klangkörpern seiner Art. Unter der Leitung von Edmond de Stoutz und später von Howard Griffiths und Muhai Tang erlangte das Ensemble internationale Anerkennung. In der Ära mit dem weltweit angesehenen Principal Conductor Sir Roger Norrington, von 2011 bis 2015, konnte das Zürcher Kammerorchester seine hervorragende Reputation nachhaltig festigen. Regelmässige Einladungen zu internationalen Festivals, Auftritte in den bedeutenden Musikzentren Europas, Konzerttourneen auf fast allen Kontinenten sowie zahlreiche gefeierte CD-Produktionen belegen das weltweite Renommee des Orchesters. Sein breit gefächertes Repertoire reicht von Barock (in historisch informierter Spielweise auf Darmsaiten und mit Barockbögen) über Klassik und Romantik bis zur Gegenwart. Bemerkenswert ist zudem die Zusammenarbeit mit Musikern aus anderen Bereichen wie Jazz, Volksmusik und populäre Unterhaltung. Die Nuggi-, Krabbel-, Purzel-, abc- und Kinderkonzerte, die Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Förderung junger Instrumentalisten sind dem Zürcher Kammerorchester ebenso wichtig wie die kontinuierliche Zusammenarbeit mit weltweit gefeierten Solisten.

Cembalo

Naoki Kitaya

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www.zko.ch


Inhalt

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Im Gespräch mit Steven Isserlis

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So, 27. Dezember 2015 bis So, 17. Januar 2016 ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Konzertprogramm 10

Silvester- / Neujahrskonzert Piotr Beczala Marc Piollet

Kinderprogramm 31

Do, 31. Dezember 2015, 17.00 Uhr Kultur- und Kongresszentrum Luzern Fr, 1. Januar 2016, 17.00 Uhr Tonhalle, Grosser Saal 14

Oliver Schnyder Sir Roger Norrington Di, 26. Januar 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

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Opera Box

Purzel-Konzert So, 7. Februar 2016 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

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ZKO-Inside Janka Szomor-Mekis

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Konzertvorschau März – April 2016

Steven Isserlis Richard Egarr Di, 2. Februar 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

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Klaus Maria Brandauer Daniel Hope Do, 25. Februar 2016 18.30 und 20.30 Uhr Schauspielhaus Zürich, Pfauen 5


Im Gespräch mit

Steven Isserlis Cellist

Steven Isserlis, Sie spielen in Zürich Kon­ zerte von Haydn und Boccherini. Die Mu­ sik des in Spanien lebenden Italieners haben Sie einmal als «Engelsgesang» be­ zeichnet. Die Musik für sein eigenes Instrument, das Cello, hat bei aller Virtuosität, die sich Boccherini selber in seine Finger komponierte, stets eine wunderschöne, fast naive Unschuld. Die Cellokonzerte von Haydn sind ebenfalls von einer kindlichen Freude durchdrungen und stecken voller Humor. Daneben gibt es auch tiefere Momente, aber alles ist geprägt von einer bezaubernden Eleganz. Musik aus der Zeit vor Beethoven war eigentlich immer dazu gedacht, dem Ohr zu gefallen und Vergnügen zu bereiten. Musik der Klassik ist nicht weniger emotional als diejenige der Romantik, aber sie drückt diese Gefühle immer in einer eleganten Sprache aus.

tigkeit und Eleganz bewahren, sonst verliert die Musik sehr schnell all ihren Charme und damit ihre Essenz.

Sie sind bekannt dafür, für jede Musik bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts Darmsaiten zu verwenden. Hilft das, den Charme dieser Musik besser zum Leben zu erwecken? Ich bin mit Darmsaiten aufgewachsen, das war früher nicht ungewöhnlich. Vor dem Krieg hatten alle Streicher mit Darmsaiten gespielt, die alten Lehrer taten das später immer noch. Im Krieg war es schwierig, das Material dafür zu bekommen, so setzten sich die Stahlsaiten durch. Vielleicht klingen sie brillanter, sie sind sicher billiger, auch praktischer sagen viele, aber ich bin da nicht so ­sicher. Auf jeden Fall haben die Komponisten bis zum Zweiten Weltkrieg ihre Musik für den warmen, menschlichen Klang der Darmsaiten komponiert. Also ist es für mich natürlich, diese Stücke Was bedeutet das für Sie als Solist? auch so zu spielen. In 90 Prozent meiVor allem, dass ich nie forcieren darf. ner Konzerte verwende ich Darmsaiten, Egal, wie gross der Saal ist oder wie laut in fünf Prozent Stahlsaiten und in den das Orchester spielt: Ich muss die Leich- restlichen fünf Prozent eine Mischung. 6


Für klassische Musik benutze ich zudem einen speziellen Bogen dieser Zeit. Das hilft zusätzlich, die richtigen Phrasierungen leichter zu erzeugen.

ob man ihn trifft oder nicht, weil der Gehalt einer Phrase auf jeden Fall darunter leidet. Einen Ton zu verfehlen, ist nicht annähernd eine so grosse Katastrophe wie die Atmosphäre einer Phrase zu zerDennoch gelten Sie nicht als «Original­ stören. Technik hat mit Vertrauen zu tun. Und ich mag den Gedanken, dass klang»-Cellist. Ich spiele zum Beispiel immer mit einem ich ruhig auch mal einen Ton verhauen Stachel am Cello. Es geht mir darum, die darf, ohne dass die Welt gleich unterMusik zum Sprechen zu bringen, nicht ei- geht. nen vergangenen Zustand zu rekonstruieren, was ohnehin kaum möglich ist. Und wenn wir lesen, dass der Solist bei der Uraufführung von Beethovens Violinkonzert zwischen den ersten zwei Sät«Der Bogen selber zen eine eigene virtuose Clown-Numwill tanzen.» mer eingestreut hat, dann wollen wir das ja heute auch nicht wirklich hören. Es geht um die Klangfarben und Artikulationen. Wenn man Shakespeare aufführt, klingt das mit der historischen Aussprache besser. So ist es auch in der Sie pflegen das Cello-Repertoire in sei­ Musik. Historisches Instrumentarium ner ganzen Breite, vom Barock bis ins macht die Dinge einfacher und klarer. 21. Jahrhundert, vom Solokonzert bis zur Und was ich wirklich liebe an Darmsai- Kammermusik. Wie kommt es zu dieser ten und Klassik-Bogen: Man kann auf Vielfalt? einem solchen Instrument keinen häss- Als Cellist kann man sich eigentlich lichen, aggressiven Klang hervorbringen. nicht spezialisieren, dafür ist das ReperDer Bogen selber will tanzen und nicht toire dann doch zu klein. Ausser man will wirklich ein Barockspezialist werpressen. den, aber für mich ist das sicher nicht Denken Sie beim Spielen manchmal an der richtige Weg. Ich liebe die Musik des technische Schwierigkeiten? 18. Jahrhunderts, aber auch die des 19., Das versuche ich zu vermeiden, weil es 20. und 21. Ich möchte keines missen. die Schwierigkeiten nur noch erhöhen würde. Es kann sein, dass ich bei einem Mit Schumann oder Tavener, Dvořák weiten Lagenwechsel auf das Griffbrett oder Thomas Adès haben Sie sich stark schaue. Aber ich denke beim Spielen an profiliert. Es gab in allen Epochen sehr vir­ die Musik, daran, was gerade geschieht tuose Cellisten, die – wie Boccherini – für und was erzählt wird. Wenn man sich sich selber Bravour-Piecen komponierten. davor fürchtet, einen Ton zu verpassen, Ist das auch ein Teil des Repertoires, der dann hat man ihn schon verpasst, egal Sie reizt? 7


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Das interessiert mich weniger, ausser die Musik ist dabei charmant oder lustig. Ich habe ein paar sehr virtuose Variationen von Rossini gespielt, das macht viel Spass. Ich mag zum Beispiel die quirlige und warmherzige Musik des österreichischen Cellisten David Popper, auch wenn ich sie nicht oft spiele.

«Ich liebe die Musik des 18. Jahrhunderts, aber auch die des 19., 20. und 21. Ich möchte keines missen.»

Hören Sie CDs? Ich höre sehr viel, meine eigenen Aufnahmen jedoch nie. Aber gerne meine Cello-Götter Pablo Casals und Daniil­ Shafran – seine Platten hatte ich mir auf abenteuerlichen Wegen aus der Sowjet­ union beschafft – auch immer wieder Jacqueline du Pré oder Pierre Fournier. Ihre Aufnahmen zu hören, ist wie ein Treffen mit alten Freunden. Aber ich höre auch sehr viel andere klassische Musik. Pop weniger, ausser den Beatles. Mit ihnen bin ich aufgewachsen, ich kenne jeden Beatles-Song auswendig. Haben Sie sie auch schon gespielt? Das habe ich ein paar Mal gemacht, aber ich mag die meisten Crossover-Projekte nicht besonders. Daher bin ich miss­ trauisch, selbst bei solchen mitzuwirken.

Wie sind Sie als Kind zum Cello gekom­ men? Wir waren eine musikalische Familie, meine Mutter spielte Klavier, mein Vater Geige, meine beiden älteren Schwestern Violine und Viola und unser Hund besorgte den Gesang. Da brauchte es einfach noch ein Cello. Der Anfang war für mich nicht einfach, ich war kein Wunderkind. Als ich mit vier oder fünf Jahren begann, rutschte mir der Bogen stets auf die falsche Seite des Stegs, das gibt einen fürchterlichen Klang. Mit zehn Jahren begann mein Unterricht bei Jane Cowan, mit 14 spielte ich mein erstes Rezital und bald darauf das Dvořák-Konzert. «Warum Händel mit Hofklatsch hau­­­­s­ier­­­ te» heisst der Titel eines Ihrer beiden Kin­ derbücher mit lustigen Geschichten über die grossen Komponisten. Wie kamen­Sie dazu, es zu schreiben? Geschichten erzählen ist das, was wir Musiker ja immer tun. Und Kinder sind wunderbare Zuhörer. Ich habe das erste Buch für meinen Sohn geschrieben. Ich wollte, dass er etwas über diese Komponisten erfährt. Es war mir immer ein Bedürfnis, über Musik nachzudenken und ich mag es, über Musik zu sprechen, sie zu beschreiben, speziell für Kinder.

Reinmar Wagner, Redaktor «Musik&Theater» Konzert mit Steven Isserlis am 2. Februar in Zürich. Informationen und Programm ab Seite 18. Konzert am 3. Februar in Chur im Rahmen von Klassik Forum Chur. 9


Donnerstag, 31. Dezember 2015, 17.00 Uhr Kultur- und Kongresszentrum Luzern Freitag, 1. Januar 2016, 17.00 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

GROSSES ABO KLEINES ABO

SILVESTER- / NEUJAHRSKONZERT

Piotr Beczala Tenor Marc Piollet Dirigent Zürcher Kammerorchester

Piotr Beczala

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Donnerstag, 31. Dezember 2015, 17.00 Uhr – Kultur- und Kongresszentrum Luzern Freitag, 1. Januar 2016, 17.00 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Gioacchino Rossini

1792–1868 Ouvertüre zu: Il barbiere di Siviglia

Franz Lehár 1870 –1948 Arie «Freunde, das Leben ist lebenswert», aus: Giuditta 8´

Giuseppe Verdi 1813–1901

Arie «Di’ tu se fedele», aus: Un ballo in maschera

Antonín Dvorˇák 1841–1904 Slawischer Tanz op. 72 Nr. 2 Arie «Vidino divná», aus: Rusalka

Gioacchino Rossini Ouvertüre zu: L'italiana in Algeri

Pause

Ouvertüre zu: Der Zigeunerbaron

Emmerich Kálmán

Johannes Brahms

1833–1897 9´ Ungarischer Tanz Nr. 5

Richard Tauber 1891–1948

Charles Gounod

1818–1893 Walzer aus: Faust Arie «L’amour, l’amour…», aus: Romeo et Juliette

Johann Strauss 1825–1899

1882–1953 6´ Arie «Wenn es Abend wird, grüss mir mein Wien», 6´ aus: Gräfin Mariza

Georges Bizet 1838–1875

Arie «La fleur que tu m’avais jetée», aus: Carmen

Arie «Du bist die Welt für mich», aus: Der singende Traum

Johann Strauss

4´ An der schönen blauen Donau 10´ 8´

Franz Lehár

Arie «Dein ist mein ganzes 20´ Herz», aus: Das Land des Lächelns

Neujahrskonzert: Treffen Sie unsere Musiker und Solisten bei einem Freigetränk nach dem Konzert in unserer Lounge. Konzertende: ca. 19.00 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise Silvesterkonzert: CHF 145 / 125 / 95 / 65 / 35 Billettpreise Neujahrskonzert: CHF 120 / 110 / 100 / 75 / 55 / 30 Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 11


Donnerstag, 31. Dezember 2015, 17.00 Uhr – Kultur- und Kongresszentrum Luzern Freitag, 1. Januar 2016, 17.00 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Piotr Beczala

Marc Piollet

Piotr Beczala zählt zu den gefragtesten lyrischen Tenören unserer Zeit und ist regelmässig an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt zu Gast. In der Saison 2015/16 ist er an der Metropolitan Opera, der San Francisco Opera, der Wiener und der Bayerischen Staatsoper sowie an der Pariser Opéra zu e­ rleben. An der Semperoper Dresden gibt er sein Rollendebüt als Lohengrin an der Seite von Anna Netrebko. 2014 erhielt er für seine Interpretation des Herzogs von Mantua in einer auf DVD veröffentlichten Produktion von Rigoletto den Echo Klassik als Sänger des Jahres. Neben regelmässigen Auftritten an der Wie­ ner und an der Bayerischen Staats­oper führten ihn Engagements u.a. an die Opernhäuser in San Francisco, ­London, Barcelona, Amsterdam, ­ Brüssel, Genf, Warschau und St. Petersburg s­ owie die Mailänder Scala. Bei den Salzburger Festspielen feierte Piotr Beczala in verschiedenen Rollen grosse Erfolge. Auch als Konzert- und Liedsänger ist ­ Piotr Beczala, der aus Polen stammt und an der Musikakademie in Katowice bei ­Pawel Lisizian und Sena Jurinac ausgebildet wurde, weltweit gefragt und in den wichtigsten Musikzentren zu Gast. Neben einer Reihe von DVDs umfasst seine Diskografie zahlreiche CDs mit einem breit gefächerten Repertoire.

Der 1962 in Paris geborene Dirigent Marc Piollet studierte an der Hochschule der Künste in Berlin. Meisterkurse bei Sir Eliot Gardiner Gardiner, Michael Gielen und Kurt Masur prägten seinen Werdegang. Nach Stationen als erster Kapellmeister beim Philharmonischen Staatsorchester Halle und am Staatstheater Kassel war er Musik­ direktor an der Volksoper Wien und Generalmusikdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Gastengagements führten Marc Piollet an bedeutende Opernhäuser, darunter das Königliche Theater­­Kopenhagen, die Opéra National de Paris, das Staats­theater Stuttgart­ und die Wiener Staatsoper. Neben seinen Opernerfolgen ist Marc Piollet auch für das sinfonische Repertoire sehr ­gefragt und konzertiert weltweit mit r­enommierten Orchestern, darunter u.a. das Rundfunk-Sinfonieorches­ ter Berlin, das Gewandhausorchester ­Leipzig, das Orchestre National de Lyon, die Münchner Philharmoniker und das Tokyo Symphony Orches­tra. Seit ­vielen Jahren engagiert sich Marc Piollet intensiv für den Orchesternachwuchs. So leitet er regelmässig A ­ rbeitsphasen der von ihm gegründeten Jungen Sinfonie B ­ erlin. In seiner Amtszeit als Wiesbadener Generalmusik­direktor setzte er sich für die Gründung der ­Orchesterakademie des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden ein.

Klavier

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Dirigent


Donnerstag, 31. Dezember 2015, 17.00 Uhr – Kultur- und Kongresszentrum Luzern Freitag, 1. Januar 2016, 17.00 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Freunde, das Leben ist lebenswert! Gegensätzliche Gefühle kommen am letzten Tag des Jahres zum Tragen: Überschäumende Ausgelassenheit und leise Melancholie, freudige Erwartung auf Zukünftiges und nostalgischer Rückblick auf Vergangenes. Für die meisten Menschen ist es ein Tag zum Feiern, an dem die Sektkorken knallen dürfen und an dem von manchen ganze Batterien an Feuerwerkskörpern abgebrannt werden. Dem pyrotechnisch weniger affinen Zeitgenossen empfehlen wir ein Feuerwerk der ganz besonderen Art: Das Zürcher Kammerorchester begleitet Sie mit Klängen aus Oper und Operette ins Neue Jahr 2016! Die Musik von Gioacchino Rossini, dem «Schwan von Pesaro», kann man treffendsten mit einer Flasche «Silvester-Feuerwerk am Champagner vergleichen, die vorher mit Rossini, Verdi, ordentlich geschüttelt wurde und Korken man langsam löst, bis sich Dvorˇák und Gounod» deren schliesslich ihr ganzer Druck entlädt. Immer mehr schrauben sich Rossinis scheinbar harmlos daherkommenden Ouvertüren in einem ständigen Crescendo in die rasantesten Tempi und halten den Zuhörer beständig in einer elektrisierten Anspannung auf das, was da kommen mag, etwa auf die Bravourarie aus Verdis Oper «Un ballo in maschera», ein Maskenball, der in diesem Falle tragisch endet, da sich Graf Riccardo ausgerechnet in die Ehefrau seines Sekretärs Renato verliebt hat, der gerade dabei ist, eine Verschwörung gegen ihn anzuzetteln. Hals über Kopf hat sich Don José in Carmen verliebt, ein romantischer Träumer ist der Prinz in Dvořáks «Rusalka», der sich in eine Meerjungfrau verliebt. Eine der ältesten Liebesgeschichten der Neuzeit, die zur Vorlage für unzählige Opern, Ballette und Musicals wurde, ist jedoch Shakespeares «Romeo und Julia», die tragische Geschichte zweier junger Menschen, die nicht zusammenkommen können, weil ihre Familien verfeindet sind. Noch heute pilgern Shakespeare-Jünger und Verliebte gleichermassen nach Verona, um den vermeintlichen Ort der Balkonszene zu besichtigen. Welche Frau könnte widerstehen, wenn sie wie in Charles Gounods Oper vom strahlenden Glanz eines tenoralen Helden betört wird? Im zweiten Teil des Abends geht es nach Wien, der Stadt des Walzerkönigs Johann Strauss, jener Stadt, die in ihrer nostalgischen Rückwärtsgewandtheit selbst schon zum Operettenidyll avanciert ist, aber auch jener Stadt, in der auch das Neujahrskonzert sein eigentliches Zuhause hat und Millionen aus aller Welt am Neujahrsmorgen vor die Bildschirme lockt. Mit den Klängen von Strauss, Lehár und Kálmán stimmen wir Sie live auf den Jahreswechsel ein, ganz nach dem Motto: «Freunde, das Leben ist lebenswert!» cg 13


Dienstag, 26. Januar 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

GROSSES ABO KLEINES ABO PIANO-ABO

Oliver Schnyder Klavier Sir Roger Norrington Dirigent Zürcher Kammerorchester

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Dienstag, 26. Januar 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Ludwig van Beethoven 1770–1827 Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73

42´

Allegro Adagio un poco mosso Rondo: Allegro

Pause

20´

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 «Eroica»

47´

Allegro con brio Marcia funebre: Adagio assai Scherzo: Allegro vivace Finale: Allegro molto

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG! Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 15


Dienstag, 26. Januar 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Oliver Schnyder Klavier

Sir Roger Norrington Dirigent

Oliver Schnyders internationale Karriere­ Sir Roger Norrington studierte am Royal begann 2002 mit einem umjubelten Kon- College of Music in London und grünzert mit dem Tonhalle-­Orchester Zürich dete in jungen Jahren den Schütz Choir, unter der Leitung von David Z ­ inman um die historische Aufführungspraxis ­anlässlich des Festivals Orpheum Young zu erforschen. 1969 wurde Sir ­Roger als Soloists on Stage. Seitdem tritt er in den musikalischer Leiter an die Kent Opera­ bedeutendsten ­Konzertsälen ­Europas, berufen, für die er in fünfzehn Jahren Nordamerikas und Asiens auf, wie der Vorstellungen von vierzig verschiedenen Wigmore Hall, dem Concert­ gebouw Opern leitete. Die London­Classical oder der Carnegie­Hall. Auf F­ estivals wie ­Players gründete er 1978, um die Auffühdem Lucerne F­estival, dem Menuhin­ rungspraxis mit Originalinstrumenten in Festival Gstaad oder den Festspielen­ der Zeit von 1750 bis 1900 zu erforschen. ­ Mecklenburg-Vorpommern ist er ein Seit den 80er-Jahren ist Sir Roger als ­ gern gesehener Gast. Höhepunkte Gastdirigent sehr g­ efragt und arbeitete­ der Spielzeit 2014/15 beinhalteten er- u. a. am Opernhaus ­Covent ­Garden, folgreiche Debüts beim Baltimore­ mit dem BBC Symphony­Orches­ tra, Symphony Orchestra, eine Tournee den Berliner sowie Wiener Philharmoni­ mit der Aca­demy of Saint Martin in the kern, dem Orchestre de Paris sowie den Fields und die Ernennung zum ersten­ ­Orchestern in New York, Washington, «Artiste étoile» des Berner Sinfonieor- ­Chicago, San Francisco und Los ­Angeles. chesters, mit dem er unter der ­Leitung Er war von 1985 bis 1989 Chefdirigent der von Mario­Venzago Konzerte in Bern Bournemouth Sinfonietta­und von 1998 und auf einer Englandtournee gab. bis 2011 beim Radio-­Sinfonieorchester Schnyder ist nebst seinen solistischen Stuttgart des SWR. In gleicher FunkAuftritten ein begehrter Kammermu- tion war er bis Sommer 2006 auch bei siker und Liedbegleiter, der mit zahl- der Camerata Salzburg t­ ätig. An beiden reichen Musikern wie Julia Fischer oder Wirkungsstätten hat er einen h ­ istorisch Sol Gabetta arbeitet. Schnyder studierte­ informierten Aufführungsstil etabliert, bei Emmy Henz-­Diémand in ­Aarau, bei der ihm sehr am Herzen liegt. Von der Homero Francesch in Zürich und bei Saison 2011/12 bis zur Saison 2014/15 Leon Fleisher in Baltimore. Neben sei- leitete Sir Roger, heute Ehrendirigent des ner Konzerttätigkeit zeichnet er sich als ZKO, das Zürcher Kammerorchester als Gründer und künstlerischer Leiter für Principal Conductor. die Klavierreihe Piano District in seiner Heimatstadt Baden mitverantwortlich.

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Dienstag, 26. Januar 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Der geplatzte Traum von der Revolution Majestätisch-ouvertürenhaft baut sich im Kopfsatz von Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 über der virtuos auskomponierten Kadenz des Soloklaviers ein feierlicher Es-Dur-Dreiklang auf, bevor das Orchester das selbstbewusstvoranschreitende Allegro-Thema des ersten Satzes vorstellt. Damit ist bereits das Programm des Konzerts vorgestellt, der anti-napoleonische Freiheitskampf, der den zeitlichen Hintergrund der Entstehung bildet: «Welch zerstörerisches, wüstes Leben um mich her, nichts als Trommeln, Kanonen, Menschenelend in aller Art», so Beethoven gegenüber seinem Verleger. Immer wieder wird die Ambivalenz zwischen kollektiver militärisch-kämpferischer Emphase und der Flucht des Einzelnen in den Rückzugsort der Kunst, zwischen dem patriotischen Kampf für die Freiheit und dem Wunsch nach innerer Freiheit deutlich. Der Pianist wirkt gleichsam wie ein nach Ausgleich strebender, fast schon intellektuell zu nennender Beobachter der allgemeinen Situation, beteiligt und dennoch distanziert. Formal äussert sich das darin, dass Beethoven in seinem «Welch zerstörerisches, letzten Klavierkonzert die Struktur des klassischen Klavierkonzerts endwüstes Leben um mich gültig aufbricht, die strenge Unterher, nichts als Menschen- teilung zwischen Solo- und Orches­ter­ part aufhebt und das Konzert ins elend in aller Art.» Sinfonische ausweitet. Der Adagio-Satz Beethoven markiert den in seiner absoluten Ungetrübtheit fast schon naiv wirkenden Rückzug in eine innere Welt, in der der Gegensatz zwischen Kollektiv und Individuum aufgehoben zu sein scheint. Bekannt geworden ist das Klavierkonzert Nr. 5 durch seinen effektvollen dritten Satz, in dem deutlich hörbar die Aufbruchsstimmung überwiegt. Die Enttäuschung über Napoleon war umso grösser, als Beethoven anfangs ein glühender Verehrer des Freiheitskämpfers war. So schrieb er in den Jahren 1802/03 seine dritte Sinfonie unter dem Eindruck der Französischen Revolution und wollte der Komposition ursprünglich den Beinamen «Bonaparte» geben. Auch hier wählt Beethoven die Tonart Es-Dur, die in der Tonartencharakteristik majestätische Feierlichkeit kennzeichnet. Sein Traum von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zerplatzte, als sich der Konsul der Französischen Republik selbst zum Kaiser krönte. Einer Anekdote zufolge soll Beethoven, nachdem er von diesem Ereignis hörte, das Titelblatt aus seiner handschriftlichen Partitur gerissen haben und die Sinfonie ihrem Charakter entsprechend mit dem neuen Titel «Sinfonia Eroica» versehen haben. Anklänge an französische Revolutionsmusik sind jedoch nach wie vor im zweiten Satz deutlich herauszuhören. cg 17


Dienstag, 2. Februar 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

GROSSES ABO

Steven Isserlis Violoncello Richard Egarr Dirigent ZĂźrcher Kammerorchester

Steven Isserlis

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Dienstag, 2. Februar 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Sinfonie Nr. 17 G-Dur KV 129

Allegro Andante Allegro

Joseph Haydn 1732–1809

Cellokonzert Nr.1 C-Dur Hob. VIIb:1

24´

Moderato Adagio Allegro molto

Pause

20´

Luigi Boccherini 1743–1805

Cellokonzert Nr. 3 G-Dur G.480

17´

Allegro moderato Adagio Allegro

Joseph Haydn

Sinfonie B-Dur Hob. I:68

21´

Vivace Menuetto Minuetto – Allegretto Adagio cantabile Presto

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 19


Dienstag, 2. Februar 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Steven Isserlis

Richard Egarr

Der britische Cellist Steven Isserlis ist nicht nur ein herausragender Solist und Kammermusiker, sondern auch ein begabter Pädagoge und Autor. Als Solist tritt er regelmässig mit den weltweit renommiertesten Orchestern und Dirigenten auf, wie zuletzt mit den Berliner Philharmonikern oder dem Cleveland Orchestra. Stevens grosses Interesse an authentischer Aufführungspraxis hat ihn mit den führenden Barockorches­ tern zusammengeführt. Er ist auch ein begeisterter Interpret zeitgenössischer Musik und hat mit Komponisten wie Rihm oder Kurtág an neuen Werken gearbeitet. Als Kammermusiker und mit seinen Rezitals ist er ständiger Gast in Konzertsälen wie der Wigmore Hall und bei Festivals in Salzburg oder Verbier. ­Isserlis schreibt Bücher für Kinder über das Leben der grossen Komponisten. Als Pädagoge gibt er Meisterkurse in der ganzen Welt und ist seit 17 Jahren künstlerischer Leiter des internationalen Musikerseminars im Prussia Cove in Cornwall. Regelmässig tritt er im BBC Radio auf, zuletzt als Autor der Dokumentation über das Leben von Robert Schumann. Steven Isserlis erhielt den Schumann-Preis der Stadt Zwickau und wurde im Jahr 2013 in die Gramophone Hall of Fame aufgenommen – als einer von nur zwei Cellisten, denen diese Ehre noch zu Lebzeiten zuteilwurde.

Richard Egarr konzertiert als Dirigent, Leiter vom Cembalo aus, Konzert­solist (auf der Orgel, dem Cembalo, dem Piano­forte oder dem modernen Klavier),­ Rezital-Solist oder Kammermusikpartner. Er ist seit 2006 musikalischer Leiter der Academy of Ancient Music und ständiger Gastdirigent u.a. der Handel and Haydn Society und des ­Ensembles Tafelmusik, aber er ist auch als Dirigent moderner Orchester gefragt, eine Tätigkeit, die vom Scottish, Swedish und Australian Chamber Orchestra bis zum Rotterdam Philharmonic Orches­ tra, dem Berliner Konzerthausorches­ter­ und dem Dallas Symphony Orchestra reicht. In seiner Arbeit als Dirigent widmet er sich einem breiten Repertoire von Monteverdi bis Mendelssohn. 2007 gab er mit einer szenischen Matthäuspassion sein Debüt in Glyndebourne. Die glanzvollen Solo- und Konzertauftritte von Richard Egarr machen ihn in ganz E­ uropa, Japan und den USA zu einem gefragten Gast. Eine eindrucksvolle Anzahl seiner Aufnahmen ist mit Preisen ausgezeichnet worden. Egarr erhielt seine m ­ usikalische Ausbildung als Chorknabe an der ­Kathedrale von Manchester, er studierte an der Chetham’s School of Music in Manchester und am Clare College Cambridge. Bei Gustav und M ­ arie Leonhardt erweiterte er seine Kenntnisse in historischer Aufführungspraxis.

Violoncello

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Dirigent


Dienstag, 2. Februar 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Mit dem Atem der Leichtigkeit Der italienische Komponist Luigi Boccherini, Zeitgenosse von Mozart und Haydn, gilt als Wegbereiter des Cellokonzerts zwischen dem italienischem Barock und der Wiener Klassik. Als Cellovirtuose bereiste er ganz Europa und trat mit seinen eigenen Werken auf. Aus seiner Feder stammen insgesamt zehn Konzerte für Violoncello. 1758 verschlug es den 15-jährigen Luigi Boccherini nach Wien, wo er von März bis Oktober am Theater am Kärntnertor als Cellist angestellt war. Er war ein glühender Verehrer des 19 Jahre älteren Joseph Haydn, der damals bereits fest im Wiener Musikleben etabliert war und der sich später sehr positiv über den jüngeren Kollegen äussern sollte. Im Gegensatz zu Haydns Cellokonzert in «Die ganze Bandbreite, C-Dur stellen die Cellokonzerte des Virtuosen Boccherini deutlich höhere die das Cello spieltechnische Anforderungen dar. zum Ausdruck bringt: Die von Boccherini eingeführten Spielanweisungen lassen darauf schliessen, piano, pianissimo, dass der Komponist die ganze Bandsuave, amoroso, mezza breite des Ausdrucksvermögens dieses Instruments abbilden wollte: piano, voce.» pianissimo, suave, amoroso, mezza voce etc. 1760 kehrte Boccherini für einige Monate erneut nach Wien zurück. In die 60er-Jahre des 18. Jahrhunderts fällt auch das erste Cellokonzert von Joseph Haydn. Haydn komponierte das Konzert für seinen Freund Joseph Franz Weigl, der damals der erste Cellist am Hof des Fürsten Esterházy war. Das Werk galt lange Zeit als verschollen und wurde erst in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts im Rahmen des Prager Frühlings wieder aufgeführt. Die Sinfonie Nr. 17 in G-Dur steht im Kontext einer sechsteiligen Sinfoniegruppe, die der 16-jährige Mozart im Jahre 1772 komponierte. Mozart stand damals noch in den Diensten des Salzburger Fürsterzbischofs. Ähnlich wie die beiden Cellokonzerte von Haydn und Boccherini atmen die frühen Sinfonien den Geist italienischer Leichtigkeit und unterscheiden sich von den grossen Sinfonien der späten Jahre darüber hinaus durch ihre Dreisätzigkeit. Joseph Haydns Sinfonie in B-Dur, komponiert im Jahre 1774/75, stellt dagegen eine weitere Stufe auf dem Weg zur «ausgewachsenen» Sinfonie dar. Ein letztes Mal stellt Haydn das Menuett und nicht den langsamen Satz an die zweite Stelle. Ein Grund mag das relativ lange Ausmass des langsamen Satzes sein. Auch hier dominiert im ersten Satz ein beschwingter Charakter, wie wir ihn aus dem Kontext der Opera buffa kennen, während der langsame Satz durch die grosse Kantilene beschrieben wird. cg 21


Donnerstag, 25. Februar 2016, 18.30 und 20.30 Uhr Schauspielhaus Zürich, Pfauen

Klaus Maria Brandauer Daniel Hope Violine Sophie Heinrich Violine  Blythe Teh Engstroem Viola Daniel Geiss Violoncello  Jacques Ammon Klavier

Klaus Maria Brandauer

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Daniel Hope


Do, 25. Februar 2016, 18.30 und 20.30 Uhr – Schauspielhaus Zürich, Pfauen

Wolfgang Amadeus Mozart von Salzburg nach Paris und zurück Eine literarisch-musikalische Reise

Auszüge aus folgenden Werken

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Serenade Nr. 7 D-Dur KV 250 «Haffner» Quintett Es-Dur KV 452 Streichquartett C-Dur KV 465 «Dissonanzen» Klavierkonzert Nr. 14 Es-Dur KV 449, arr. Ignaz Lachner Klavierquartett g-Moll KV 478

Konzertdauer: 70´

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 23


Do, 25. Februar 2016, 18.30 und 20.30 Uhr – Schauspielhaus Zürich, Pfauen

Klaus Maria Brandauer

Daniel Hope

Seit Anfang der 70er-Jahre ist Klaus ­Maria Brandauer einer der gefragtesten Schauspieler auf deutschsprachigen Bühnen. Zu seinen wichtigsten Rollen zählt der Prinz in Lessings «Emilia ­Galotti», welchen er in der legendären Inszenierung von Fritz Kortner spielte. Seit 1972 gehört er zum Ensemble des Wiener Burgtheaters, dessen Ehrenmitglied er heute ist. Bei den Salzburger Festspielen war er jahrelang als Jedermann zu erleben. Immer wieder führt Brandauer­Regie, so inszenierte er «Hamlet» am Wiener Burgtheater und «Lohengrin» an der Oper Köln. Als einer von wenigen deutschsprachigen Schauspielern fand er weltweite Anerkennung: Nach seinem HollywoodDebüt in «The Salzburg Connection» 1970 folgten u. a. der James-Bond-Film «Never Say Never Again» an der Seite von Sean Connery und Kim Basinger, «Out Of Africa» zusammen mit Meryl Streep und Robert Redford und «Tetro» in der Regie von Francis Ford Coppola. Für die Rolle des Barons Bror B ­ lixen wurde er für einen ­Oscar nominiert. Im Mozartjahr 2006 las er im Rundfunk an 365 Tagen aus Briefen des Komponisten. Am Royal Opera House in Covent Garden trat er zuletzt in der Uraufführung der Oper «Morgen und Abend» von Georg Friedrich Haas als Sprecher auf.

Daniel Hope, designierter Music Director des Zürcher Kammerorchesters, war Schüler Zakhar Brons. Seit über 25 Jahren tritt er auf der ganzen Welt als virtuoser Solist mit Dirigenten wie Kurt Masur, Kent Nagano oder C ­hristian ­Thielemann auf. Er war u. a. Gast bei den Salzburger Festspielen, den BBC Proms oder den Festivals von L­uzern, Verbier, Ravinia und Tanglewood. Viele Ensembles leitet Hope von der Violine­ aus, z. B. das Chamber Orchestra of ­Europe und die Camerata Salzburg. Sein ­Engagement für zeitgenössische Musik brachte Daniel Hope in engen Kontakt zu Komponisten wie Kurtág, Schnittke und ­Takemitsu. Die künstlerische Vielseitigkeit des einst jüngsten Primarius’ des Beaux Arts Trios spiegelt sich auch in Projekten mit Künstlern wie Sting, in Rundfunk- und TV-Moderationen und in seinen Bestsellern wider. Im ­Februar 2016 erscheint Hopes zehntes Album für Deutsche Grammophon: «My Tribute­­to Yehudi Menuhin» ist eine sehr persönliche Hommage an Hopes Mentor, der am 22. April 2016 seinen 100. Geburts­ tag zelebriert hätte. Für seine mehr als 20 Aufnahmen erhielt Daniel Hope Auszeichnungen wie den Classical Brit Award, den Deutschen Schallplattenpreis, den französischen Diapason d’Or, sechs Echo Klassik-Preise und zahlreiche Grammy-Nominierungen.

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Violine


Do, 25. Februar 2016, 18.30 und 20.30 Uhr – Schauspielhaus Zürich, Pfauen

Wolfgang Amadeus Mozart von Salzburg nach Paris und zurück Eine literarisch-musikalische Reise Josef II, österreichischer Kaiser, auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, reagierte auf das unerwartete Aufbegehren vieler Unterdrückter in seinen Ländern mit einer Flut positiver, dem Menschen zugewandter Verordnungen. Der selbstherrliche Adel aber wollte diese Veränderungen nicht. Sie bestanden auf ihren Privilegien, die sie für einen Bestandteil der gottgewollten Ordnung hielten. Betrachtet man die Zeit Mozarts heute, so wirkt sie wie die Ruhe vor dem Sturm. Die wieder allmächtige katholische Kirche hatte sich nach den Religionskriegen neu geordnet und blieb doch im alten Trott. Ein Teil von ihr, die Jesuiten, mischten sich aber mit vielen neuen Gedanken in weltliche Dinge ein. Brachten Althergebrachtes durcheinander, bis sie auf Druck gleich mehrerer absolutistischer Herrscher gänzlich verboten wurden. Reaktionen blieben nicht aus! Auch das warnte kaum jemanden. Nur wenige hörten auf die Stimmen aufgeklärter Dichter, Denker und Musiker. Man duldete das künstlerische, fahrende Volk, das sich in diesen Jahren eine «gewisse» Freiheit erobert hat, nur, weil man es für ungefährlich hielt. Wenn sie frech wurden, bekamen sie schon einmal einen Fusstritt in den Hintern, wie es auch Mozart geschehen ist*, als er nicht mehr untertänig Hieronymus Graf Colloredo, Erzbischof von Salzburg, dienen wollte … Manchmal rutschen diese Leute auch direkt aus dem Ballsaal ins Gefängnis oder noch tiefer, hinunter auf die Galeeren, von wo es kein Zurück mehr gab. Die Schlauesten von ihnen wurden selbst Barone und Edelmänner. Hin und wieder wartete aber auch der Galgen auf sie. So drehte sich das «Künstlerkarussell» von London, Paris, Petersburg, Berlin, Prag und Wien bis Mailand, Venedig, Neapel und Madrid immer schneller. Künstler waren und sind die eigentlichen Internationalen dieser Welt, auch heute noch. Sie sollen und müssen sich gegen Unterdrückung und Terror auflehnen. Es ist das vornehmste Privileg der Kunst auf der Seite der Entrechteten, der Kranken, der Benachteiligten zu stehen. Kurz, auf der Seite derer, denen es nicht gut geht. Klaus Maria Brandauer * Thomas Mann konnte sich noch fast über hundert Jahre später furchtbar darüber aufregen.

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Sonntag, 27. Dezember 2015 bis Sonntag, 17. Januar 2016 ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Opera Box Jacques Offenbach «Les Bavards» Gilbert & Sullivan «Trial by Jury» Zürcher Kammerorchester Andres Joho Musikalische Leitung Paul Suter Regie Mit Jeanne Pascale, Andrea Suter, Daniel Bentz, Barbara Hensinger, Bojidar Vassilev, Erich Bieri, Ulrich Amacher und vielen mehr

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So, 27. Dezember 2015 bis So, 17. Januar 2016 – ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Hier sitzen Sie mitten im Geschehen, während um Sie herum Meisterwerke der Operette und komischen Oper witzig und mitreissend interpretiert und inszeniert werden. In der komischen Oper «Les Bavards» wird ein Deal ausgehandelt. Der junge, verschuldete Roland hält um die Hand seiner angeschwärmten Inès bei deren reichem Onkel an. Dieser willigt ein – unter einer Bedingung … In der englischen Operette «Trial by Jury» wird über die Auflösung einer Verlobung vor Gericht verhandelt. Der Angeklagte gibt offen zu, die Klägerin sitzen gelassen zu haben. Nach etlichen Diskussionen und Verwirrungen macht der Richter schliesslich einen Vorschlag …

Im Gespräch mit

Andres Joho und Paul Suter

Was macht den besonderen Reiz der Opera Box aus? Paul Suter : Die Opera Box steht für gute Unterhaltung. Die Aufführungen sollen packend, faszinierend und für alle verständlich sein … Andres Joho: … und dies ohne vorher einen Opernführer lesen zu müssen. Das Publikum nimmt lebhaft Anteil an den Aufführungen, lacht und hat Freude. PS: Auch unser Repertoire ist jeweils recht ausgefallen. Zudem sind wir im weiten Umkreis von Zürich die einzigen, die solche Werke in der Originalsprache aufführen. AJ: Selbst in Städten wie Paris sieht man solche Stücke selten auf dem Spielplan. Es sind Raritäten. Wie kam es zur diesjährigen Stückauswahl? PS: Es gehört zum Konzept der Opera­ Box, dass wir jeweils zwei kurze Stücke präsentieren. Dieses Jahr ­haben wir uns­ für «Trial by Jury», eines der e­rsten gemeinsamen Stücke von G ­ ilbert & Sullivan, und für Offenbachs «Les ­ ­Bavards», ein zu Unrecht wenig bekanntes Werk, entschieden. 27


Andres Joho

Wie verbinden Sie den englischen und den französischen Stil der beiden Stücke? AJ: Letztlich ist es unser eigener «Opera Box»-Stil. Wir sind nicht nur Dirigent und Regisseur, sondern auch ein wenig Werkautoren. Wir konstruieren die Handlung und Personenkonstellation nach unseren Vorstellungen und versetzen die Handlung etwa in die heutige Zeit. PS: Natürlich nehmen wir Rücksicht auf das, was in der Partitur steht. Aber es gibt durchaus Handlungsspielraum für den Text sowie für die Musik. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Stücken? AJ: Durchaus. Obwohl es ein englisches und ein französisches Werk ist, ergänzen sich die Musikstile bestens. Sullivan hat beispielsweise viel von italienischen Komponisten wie Donizetti übernommen bzw. hat sie parodiert. Auch bei Offenbach gibt es stilistische Einflüsse von Donizetti. Sie waren ja teilweise Zeitgenossen. PS: Die Texte beider Werke haben viel Witz, Scharfsinn und Biss. Der spezielle britische Humor von Gilbert & Sullivan ist stets präsent. Auch Offenbach und 28

sein Librettist haben sehr schräge Vorstellungen vom Alltag und vom Leben. Der gemeinsame Nenner der beiden Werke ist das Juristenmilieu. Ist das nicht ungewöhnlich für eine Opernhandlung? PS: Ja, absolut. Vielleicht liegt es daran, dass Gilbert selbst Rechtsanwalt war. Er wusste sicherlich sehr gut, worüber er schrieb. Wie würden Sie den speziellen englischen Humor beschreiben? PS: Er ist in gewisser Weise unterkühlt und teilt «by the way» kleine Bosheiten aus. Natürlich ist der Humor immer zeitbezogen. Gilbert karikiert die viktorianische Gesellschaft seiner Zeit, das Militaristische, Snobistische, Überhebliche und damit das British Empire. Das können wir natürlich nicht eins zu eins in die heutige Zeit übersetzen. Das erfordert eine andere Art von Bissigkeit. Damit ein Stück witzig wird, gilt es, die schmale Linie zwischen Über- und Untertreibung zu finden. AJ: Und ich gebe genaue Anweisungen, wie ich mir das Arrangement vorstelle. Das Werk wird nicht nur auf unsere


Paul Suter

Instrumentalbesetzung angepasst, wir versuchen auch musikalisch die Typen, Stimmungen und den Humor nach unseren Vorstellungen herauszuarbeiten. Dieses Jahr wird es eine neue Bühnensi­ tuation geben. Können Sie schon etwas dazu sagen? PS: Ja, das Publikum sitzt zum ersten Mal rund um die Bühne herum und auch das Orchester wird neu positioniert. Dadurch wird es Auftritte von allen Seiten geben und das Publikum wird noch mehr integriert. In «Trial by Jury» stellt das Publikum quasi die Schaulus­ tigen beim Prozess dar. Es gehört bei der Opera Box einfach dazu, dass man als Zuschauer hautnah am Geschehen ist. Das ist für mich als Regisseur eine grosse Herausforderung, da ich alle Publikumsblickwinkel beachten muss, aber gleichzeitig auch sehr motivierend. Gibt es neue Sänger in diesem Jahr? AJ: Daniel Camille Bentz, Jeanne Pascale Künzli und Bojidar Vassilev sind zum ersten Mal bei der Opera Box zu hören. Alle drei haben sich an verschiedenen Bühnen bereits einen Namen gemacht.

Wir freuen uns sehr über ihr Mitwirken, zumal Paul Suter und ich sie bereits von anderen Produktionen kennen. Auch im Chor gibt es vier neue Stimmen. PS: Es gibt somit auch in diesem Jahr viel Neues zu entdecken und Bewährtes zu geniessen. Kommen Sie doch einfach vorbei! ts

Aufführungsdaten

So, 27. Dezember 2015 Do, 31. Dezember 2015 Do, 31. Dezember 2015 So, 3. Januar 2016 Sa, 9. Januar 2016 So, 10. Januar 2016 Mi, 13. Januar 2016 Sa, 16. Januar 2016 So, 17. Januar 2016

16.00 Uhr 16.00 Uhr 20.00 Uhr 16.00 Uhr 19.30 Uhr 16.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 16.00 Uhr

Vorverkauf: www.zko.ch, billettkasse@zko.ch, Tel 0848 848 844 Billettpreise: CHF 68 / 58 / 48 Bistrobetrieb vor und nach der Vorstellung 29


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Sonntag, 7. Februar 2016, 11.00 Schweizerdeutsch 14.00 Hochdeutsch und 16.00 Uhr Schweizerdeutsch ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 PURZEL-KONZERT Für Kinder von 3 bis 5 Jahren

«Kleiner Dodo, was spielst du?» Musikerinnen und Musiker des ZKO Renata Blum Konzept und Erzählung

Dodo, der kleine Orang-Utan, findet mitten im Dschungel eine Geige und beginnt begeistert zu spielen. Sein Musikglück wird jäh zerstört, als ein Krokodil sie zwischen die Zähne kriegt und damit im Dschungel für Ruhe sorgt. Dodo ist traurig, doch zusammen mit seinem Vater macht er sich auf den Weg zu Onkel Darwin, dem alten Orang-Utan, der ihnen helfen kann.

Konzertdauer: ca. 45´

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: Erwachsene CHF 25, Kinder von 3–5 Jahren CHF 5 inkl. Sirup und Znüni/Zvieri 31


ZKO-Inside

Janka SzomorMekis

Die Bratschistin Janka SzomorMekis ist seit 1. Oktober 2015 Mitglied des Zürcher Kammerorchesters. Die gebürtige Ungarin hat an Musikhochschulen in Budapest, Carbondale im US-Bundesstaat Illinois, Lausanne, Sion und Zürich zunächst Violine und später Viola studiert. Berufserfahrung sammelte sie in verschiedenen Orchestern, darunter im Orches­ tre de Chambre de Lausanne, Tonhalle Orchester, Opernhaus Zürich und Orchestre de la Suisse Romande. Auch an Festivals wie dem Verbier Festival, Boswiler Sommer Festival, Cowbridge Music Festival und dem Bellerive Festival hat sie bereits mitgewirkt. 32

Herzlich willkommen beim ZKO! Kennen Sie Zürich bereits? Ja, ich habe hier schon einmal zweieinhalb Jahre gelebt, mag die Stadt sehr und habe sie danach ein wenig vermisst. Nun fühlt es sich an, als käme man «nach Hause». Auch beim ZKO wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Mir wurde gesagt, ich sei die erste Ungarin in diesem Orchester. Haben Sie das ZKO zuvor im Konzert erlebt? Ich habe mir vor meinem Dienstbeginn das Barockkonzert mit Sergio Azzolini angehört, das mir unglaublich gut gefallen hat. Alle Musiker sind so präsent, engagiert und interagieren ständig miteinander. Das Zürcher Kammerorchester legt seit einiger Zeit einen Schwerpunkt auf Klas­ sik und Barock. Welchen Musikstil präfe­ rieren Sie? Ich liebe die Barockmusik, auch wenn ich bisher keine Spezialistin auf diesem Gebiet bin. Bei den ZKO-Barockkonzerten


werde ich meine ersten Erfahrungen mit Darmsaiten und Barockbogen machen, worauf ich mich schon sehr freue. Gibt es ein Konzert in der kommenden Saison, auf das Sie sich besonders freuen? Ich kann kein einzelnes Konzert herausheben. Es kommen so viele wunderbare Künstler. Ich freue mich aber sehr da­­ r­auf,­Sir Roger Norrington kennenzulernen und mit ihm zu arbeiten.

«Das Orchester erscheint mir wie eine grosse Familie.»

Hatten Sie schon als Kind den Traum, Musikerin zu werden? Es war eher ein Weg, der mich Schritt für Schritt dorthin geführt hat. Ich habe in der Schule Geige spielen gelernt, kam später auf ein Musikgymnasium, wollte aber in der Pubertät aufhören. Heute bin ich meinen Eltern dankbar, dass sie das nicht erlaubt hatten. Was waren Ihre Beweggründe, wechseln zu wollen? Natürlich hat mich der Klang der Bratsche angezogen. In erster Linie war es aber das Gefühl, dass ich mit meiner Persönlichkeit nicht zur Geige passte. Ich fühle mich mit der Bratsche viel wohler.

Sie haben bereits Erfahrungen in einem Kammer- sowie in Sinfonieorchestern ge­ macht. Was bevorzugen Sie? Ich liebe es, in einem Kammerorchester zu spielen! Natürlich macht es Freude, in einem Sinfonieorchester zu spielen und es gibt fantastische Werke für grosse Orchester. In einem Kammerorchester ist die Verantwortung des Einzelnen jedoch grösser, der eigene Klang wichtiger und das Zusammenspiel intensiver. Das Orchester erscheint mir wie eine grosse Familie. Schon in Lausanne spielte ich in einem Kammerorchester, jedoch mit über 40 Mitgliedern. Das ZKO hat nur halb so viele Mitglieder – umso intensiver ist das Zusammenspiel. Haben Sie neben dem Orchesterspiel auch Erfahrung als Solistin? Ja, in Lausanne gibt es für die Orches­ termusiker die Möglichkeit, an Sonntagskonzerten solistisch aufzutreten. Ich habe öfter Rezitals gegeben, als mit Orchestern aufzutreten. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Ich habe ein kleines Kind und ich geniesse das Familienleben sehr. Zudem koche ich und stricke sehr gerne. Für die Zukunft wünsche ich mir eine glückliche Work-Life-Balance, sodass mir die Arbeit immer Freude bereitet. Mit wem würden Sie gerne ein Duett spielen? Es müsste nicht ein Duett sein, aber ich würde sehr gerne Béla Bartók treffen, mit ihm sprechen, ihm zuhören und seine Persönlichkeit erleben. Wenn er mich dann fragte, ob wir ein Duett spielen … Warum nicht? ts 33


Konzertvorschau März – April 2016 Di, 1. März, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Zürcher Kammerorchester Jan Lisiecki, Klavier Willi Zimmermann, Konzertmeister Werke von F. Müller, Mozart, Schubert

So, 6. März, 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 Krabbel-Konzert «Kleiner Eisbär – Wohin fährst du, Lars?» Schweizerdeutsch Musikerinnen und Musiker des ZKO Marcus Buehlmann, Konzept und Erzählung Für Kinder von 1–3 Jahren

Fr, 18. März, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Zürcher Kammerorchester Teo Gheorghiu, Klavier Willi Zimmermann, Konzertmeister Werke von Mozart, Rachmaninoff, Balakirev

So, 20. März, 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 abc-Konzert «Die kleine Meerjungfrau» Schweizerdeutsch / Hochdeutsch Musikerinnen und Musiker des ZKO Jolanda Steiner, Konzept und Erzählung Für Kinder von 5–7 Jahren

Di, 22. März, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Albrecht Mayer, Oboe Musikerinnen und Musiker des ZKO Werke von Marcello, Bach, Händel

Di, 8. März, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Olga Scheps, Klavier Werke von Tschaikowsky, Rachmaninoff, Prokofjeff

Sa, 12. März, 11.00 und 14.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 Nuggi-Konzert Musikerinnen und Musiker des ZKO Werke von Schubert, Rossini Für Familien mit Kleinkindern bis 1 Jahr

Sa, 12. März, 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 Kammermusik@ZKO Musikerinnen und Musiker des ZKO

So, 3. April, 11.00, 14.00 und 16.00* Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 Purzel-Konzert «Der Mondscheindrache» Schweizerdeutsch/Hochdeutsch

Musikerinnen und Musiker des ZKO Jaël Malli, Konzept und Erzählung Für Kinder von 3–5 Jahren

So, 10. April, 11.00 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Kinderkonzert «Peter und der Wolf» Schweizerdeutsch

Zürcher Kammerorchester Marc Sway, Erzähler Willi Zimmermann, Konzertmeister Für Kinder von 5–12 Jahren

Werke von Schubert, Rossini

Di, 15. März, 19.30 Uhr Kirche St. Peter Zürcher Kammerorchester Carolin Widmann, Violine Stephan Mai, Konzertmeister

Do, 14. April, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal «Happy Birthday Yehudi Menuhin – Konzert zum 100. Geburtstag» Zürcher Kammerorchester Daniel Hope, Violine und Leitung

Werke von Händel, Pisendel, Mendelssohn, Bach

Werke von Elgar, El-Khoury, Mendelssohn, Schubert

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So, 17. April, 11.00, 14.00 und 16.00* Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 Krabbel-Konzert «Die neugierige kleine Hexe» Schweizerdeutsch Musikerinnen und Musiker des ZKO Renata Blum, Konzept und Erzählung

Billettkasse

Mo–Fr, 11–17 h: 0848 848 844 billettkasse@zko.ch www.zko.ch

Für Kinder von 1–3 Jahren

Vorverkaufsstellen

Di, 19. April, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Fazil Say, Klavier

ZKO-Haus im Tiefenbrunnen Jecklin Musikhaus am Pfauen Musik Hug am Limmatquai Jelmoli an der Seidengasse Tonhalle Gesellschaft www.starticket.ch

Werke von Mozart, Chopin

Di, 26. April, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Zürcher Kammerorchester Maurice Steger, Blockflöte und Leitung Werke von Avison, Babell, Händel

*Zusatzkonzert bei entsprechender Nachfrage

Billettpreise Tonhalle Kat I Kat II Kat III Kat IV Kat V Kat VI

CHF CHF CHF CHF CHF CHF

105 95 82 58 40 16

Herausgeber

Zürcher Kammerorchester Seefeldstrasse 305 8008 Zürich Telefon: +41 44 388 36 00

Impressum

Tonhalle

Claridenstrasse 7, Zürich Mit Tram 2, 5, 8, 9, 11 bis Bürkliplatz oder mit Tram 6, 7, 8, 13 bis Bleicherweg Parkmöglichkeiten: Parkhaus «Park Hyatt», Beethovenstrasse 21 Parkhaus «Bleicherweg», Beethovenstrasse 35

ZKO-Haus

Seefeldstrasse 305, Zürich Mit S-Bahn Nr. 6, 16 oder mit Tram 2, 4 bis Bahnhof Tiefenbrunnen, durch die Unterführung und den Hinweisschildern «ZKO-Haus» folgen

Redaktion ZKO: Lukas Bernays, Theresia Schlegel-Hoehne Autoren: Christian Geltinger cg Theresia Schlegel-Hoehne ts Foto Isserlis: Satoshi Aoyagi, Kevin Davis Foto Beczala: Anja Frers Foto Schnyder: Marcel Grubenmann Foto ZKO, Bühler, Szomor-Mekis: Thomas Entzeroth Illustration Kleiner Dodo: Hans de Beer Produktion: Somedia Production Layout: Martin Oberli Lektorat: Armin Kerber Erscheinungsweise: zweimonatlich, fünfmal im Jahr Auflage: 15 000 Exemplare

Parkmöglichkeiten: entlang der Seefeldstrasse in der blauen Zone oder auf gebührenpflichtigen Parkplätzen

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Damit klassische Musik unser Leben auf höchstem Niveau bereichert: Wir unterstützen das Zürcher Kammerorchester.

www.zkb.ch/sponsoring

Mit einer Karte der Zürcher Kantonalbank erhalten Sie an den Billettkassen ZKO und Tonhalle 20% Vergünstigung auf Ihre Konzerttickets. 36


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