ZKO Opus IV 2015/16

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IV OPUS

Carolin Widmann

Programmheft März–April 2016


Klänge, die berühren Ob der satte Klang eines 12-Zylinders oder die zarte Passage von Klavier und Geige – uns fasziniert harmonisches Zusammenklingen. www.amag.ch

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Mit Leidenschaft. Für Sie.


Liebes Konzertpublikum Der Frühling mit seinen leuchtenden Farben und Stimmungen steht vor der Tür. Nicht weniger farbenreich und stimmungsvoll sind unsere Klavierkonzerte, deren Farbenspektrum weit über das Schwarz und Weiss der 88 Tasten hinausreicht: Freuen Sie sich auf die bedeutendsten Vertreter der jungen Pianistengeneration – ob im Rezital oder im Duett mit unserem Orchester – wie den 20-jährigen Kanadier Jan Lisiecki, die Ausnahmepianistin Olga Scheps, das ehemalige Wunderkind aus dem Film «Vitus» und gereiften musikalischen Künstler Teo Gheorghiu sowie unseren Artist in Residence Fazil Say. Anlässlich des 100. Geburtstags von Yehudi Menuhin ehrt das Zürcher Kammerorchester gemeinsam mit seinem designierten Music Director Daniel Hope, der eine ganz persönliche Beziehung zu seinem Mentor hatte, den weltberühmten Geiger und Dirigenten mit einer Hommage. Für weitere unvergessliche Konzertmomente mit bekannten Werken und spannenden Neuentdeckungen sorgen Carolin Widmann, Albrecht Mayer und Maurice Steger. Freuen Sie sich auf den Musikfrühling des Zürcher Kammerorchesters. Ihr Michael Bühler, Direktor

Unsere Konzerte werden ermöglicht durch Subventionen der Stadt und des Kantons Zürich sowie durch Beiträge der ZKO-Freunde und unserer Hauptpartner AMAG und Zürcher Kantonalbank. Wir bedanken uns. 3


1. Violine

Willi Zimmermann, Konzertm. Donat Nussbaumer, Stv. Konzertm. Michael Gebauer Sandra Goldberg Jana Karsko Asa Konishi Jankowska

2. Violine

Daria Zappa Matesic, Stimmf. Silviya Savova-Hartkamp, Stv. Stimmf. Anna Tchinaeva, Stv. Stimmf. Kio Seiler Hiroko Takehara Strahm

Viola

Frauke Tometten Molino, Stv. Stimmf. Janka Szomor-Mekis Pierre Tissonnier

Violoncello

Nicola Mosca, Stimmführung Anna Tyka Nyffenegger, Stv. Stimmf. Silvia Rohner Geiser

Kontrabass

Seon-Deok Baik, Stimmführung Hayk Khachatryan, Stv. Stimmf.

Oboe

Roman Schmid

Horn

Thomas Müller Martin Ackermann

Cembalo

Naoki Kitaya

Zürcher Kammerorchester – Saison 2015/16 1945 durch Edmond de Stoutz gegründet, zählt das Zürcher Kammerorchester heute zu den führenden Klangkörpern seiner Art. Unter der Leitung von Edmond de Stoutz und später von Howard Griffiths und Muhai Tang erlangte das Ensemble internationale Anerkennung. In der Ära mit dem weltweit angesehenen Principal Conductor Sir Roger Norrington, von 2011 bis 2015, konnte das Zürcher Kammerorchester seine hervorragende Reputation nachhaltig festigen. Regelmässige Einladungen zu internationalen Festivals, Auftritte in den bedeutenden Musikzentren Europas, Konzerttourneen auf fast allen Kontinenten sowie zahlreiche gefeierte CD-Produktionen belegen das weltweite Renommee des Orchesters. Sein breit gefächertes Repertoire reicht von Barock (in historisch informierter Spielweise auf Darmsaiten und mit Barockbögen) über Klassik und Romantik bis zur Gegenwart. Bemerkenswert ist zudem die Zusammenarbeit mit Musikern aus anderen Bereichen wie Jazz, Volksmusik und populäre Unterhaltung. Die Nuggi-, Krabbel-, Purzel-, abc- und Kinderkonzerte, die Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Förderung junger Instrumentalisten sind dem Zürcher Kammerorchester ebenso wichtig wie die kontinuierliche Zusammenarbeit mit weltweit gefeierten Solisten.

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www.zko.ch


Inhalt 6

Jan Lisiecki Willi Zimmermann

Kinderprogramm 47

Olga Scheps

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Carolin Widmann Stephan Mai

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Teo Gheorghiu Willi Zimmermann

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Albrecht Mayer Di, 22. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Mi, 23. März 2016, 19.30 Uhr Zentrum Paul Klee Bern

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Maurice Steger Di, 26. April 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

Kinderkonzert «Peter und der Wolf» So, 10. April 2016, 11.00 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

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Krabbel-Konzert So, 17. April 2016 11.00, 14.00 & 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

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ZKO-Inside Ingrid Susanne Lüthi Karin Fuchs

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Konzertvorschau

Fazil Say Di, 19. April 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

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Daniel Hope Willi Zimmermann Do, 14. April 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

Purzel-Konzert So, 3. April 2016 11.00, 14.00 & 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Fr, 18. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal 26

abc-Konzert So, 20. März 2016 11.00, 14.00 & 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Di, 15. März 2016, 19.30 Uhr Kirche St. Peter 22

Nuggi-Konzert Sa, 12. März 2016, 11.00 & 14.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Di, 8. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal 18

Krabbel-Konzert So, 6. März 2016 11.00, 14.00 & 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Di, 1. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal 14

Kammermusik@ZKO Sa, 12. März 2016, 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Im Gespräch mit Carolin Widmann Konzertprogramm

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Mai – Juni 2016

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Im Gespräch mit

Carolin Widmann Violine

Carolin Widmann, in welcher Epoche fühlen Sie sich zuhause? Es fällt mir schwer, mich festzulegen. Wenn ich eine Uraufführung spiele, die mir richtig Spass macht, denke ich: Hier ist meine Heimat! Spiele ich danach das C-Dur-Klaviertrio von Brahms oder das Beethoven-Konzert, denke ich: Nein, hier bin ich zuhause! Das kann in jeder Epoche sein und sich auch auf eine Zeit beziehen, die vor meinem Repertoire als Geigerin liegt. Höre ich etwa Monte­ verdi, fühle ich mich auch da heimisch und kann die Ursprünge dessen erkennen, was ich mache. Sie sind mit Soloprogrammen, als Kammermusikerin und Solistin in Orchesterkonzerten unterwegs. Ist Ihnen Abwechslung wichtig? Ja, sie ist für mich essenziell. Einen reinen Soloabend zu spielen, finde ich unglaublich attraktiv. In einer Kammermusikformation mitzuwirken, in der ich mich mit den Leuten gut verstehe, macht am meisten Spass. Es kann aber auch die grösste Erfüllung bedeuten, mit einem 6

Kammerorchester ohne Dirigent zu musizieren. Ebenso ist jeder solistische Auftritt mit einem Sinfonieorchester eine wunderbare künstlerische Herausforderung, wenn auch die kurze Probenzeit es erschwert, einen Glückszustand zu ­erreichen. Das gelingt eher mit einem kleineren Ensemble, in dem man sich mehr austauschen kann. In Ihrem Konzert mit dem Zürcher Kammerorchester spielen Sie unter der Leitung von Stephan Mai. Ich verehre und schätze Stephan Mai sehr. Jedes Mal, wenn ich mit ihm zusammenkomme, ob mit dem Instrument oder nur zum Kaffeetrinken, schöpfe ich eine grosse Inspiration aus den ­Begegnungen. Er ist ein Mensch, der so viel weiss und so neugierig auf alles ist. Ich kann ihm vielleicht etwas über die ­Moderne erzählen, während er mir im Barock ein Universum eröffnet. Er hat mir diese Welt nahegebracht wie kein anderer. Und wir haben lange miteinander gearbeitet, bevor ich dieses Repertoire erstmals gespielt habe.


Haben Sie sich inzwischen mit der Ba- keiten. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich möchte diese Natürlichkeit rockgeige angefreundet? Eine Zeitlang habe ich Darmsaiten auf jedoch nicht mehr missen. meine moderne Geige gespannt, dann aber das Bedürfnis verspürt, auf ein barockes Instrument umzusteigen. Das gilt auch für den Bogen, doch kann das auch «Ich fühle mich variieren, indem ich hin und wieder eiin vielen Epochen nen Klassikbogen verwende, wenn ich etwas aus Mozarts Zeiten spiele. Interes­ zuhause.» sant finde ich, dass Stephan Mai dem barocken Instrumentarium skeptisch gegenübersteht, obwohl er so in der Barockmusik beheimatet ist. Auf dem Programm Ihres Zürcher KonTatsächlich? zerts steht auch eine Solosonate von JoEr sagt, dass es fehleranfällig ist. Die hann Georg Pisendel. Diesen BarockkomDarmsaiten sind empfindlich und kön- ponisten kennen nur wenige. nen reissen, die Stimmung ist stets hei- Das stimmt. Viele fragen sich, ob er ein kel. Die Risiken nehme ich gerne in Kauf, zeitgenössischer Komponist ist. Warum denn vieles, was das barocke Instrument man ihn nicht kennt, obwohl er ein anan Klangfarbe und -schönheit bietet, ist erkannter Virtuose seiner Zeit war und auf einem modernen Instrument nicht auch Bach grosse Hochachtung vor ihm erreichbar. hatte, weiss ich nicht. Ich denke, dass die Italiener damals als modischer, vielleicht Welche Bedeutung hat der Barockbogen? auch etwas exotischer wahrgenommen Ist es schwierig, hin und her zu wechseln? wurden. Man gewöhnt sich daran. Ich habe auch schon innerhalb eines Konzerts Instru- Was macht ihn für die heutige Interprement und Bogen gewechselt. Am Ba- tin reizvoll? rockbogen fasziniert mich, dass er so Gerade bei der a-Moll-Sonate kann ich vieles eliminiert, was man mit dem mo- nicht begreifen, weshalb sie so selten gedernen Bogen falsch machen könnte, spielt wird. Besonders der erste Satz ist wie zum Beispiel die romantische Ma- eines der grössten Meisterwerke, die es nier des Nachdrückens. Mit einem Ba- für Geige solo gibt: Pisendel experimenrockbogen ergeben sich in Tempo- und tiert mit dem Stillstand der Zeit und mit Phrasierungsfragen sofort ganz natür- gewagten Harmonien, die an ein spätes liche Antworten. Man ist gezwungen, ­Beethoven-Quartett erinnern. Man kann den Ton atmen zu lassen – das finde ich beim Hören gar nicht einordnen, ob das grossartig. Inzwischen ist man ja auch nun Barock ist oder in welche Richtung gar nicht mehr so orthodox in diesen dieser Satz geht. Er ist wild und revoluFragen, es gibt so viele Mischmöglich- tionär. 7


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Sie spielen auch Bach in Ihrem Programm, allerdings ein Werk, das man eher als Klavierkonzert kennt. Es gibt zwar das Gerücht, dieses Werk sei ursprünglich als Violinkonzert gedacht gewesen. Ich hege daran aber meine Zweifel. Es ist so «ungeigerisch» und dennoch Bachs grösstes Violinkonzert. Die düstere Strenge, diese unablässige und letztlich vergebliche Motorik hat eine Dramatik, die mich fasziniert. Im zweiten Satz blitzen dann alle Stärken auf, die Bach zu bieten hat. Es ist ein wunderschöner Satz auf dem Klavier, aber mit dem Bogen kann ich beispielsweise ein Intervall mit noch mehr Spannung erfüllen. Daher erscheint mir gerade dieser Satz auf der Violine noch spannender als auf dem Cembalo.

«Pisendels Sonate ist eines der grössten Meisterwerke für Geige solo.»

Nicht nur interpretatorische Neugier, sondern auch didaktische Leidenschaft treibt Sie also an. Ich muss die schwierigen Werke gangbar machen. Das fällt auch bei diesem Bach-Konzert auf, welches ein besonders intensives Üben erfordert. Mich hat erstaunt, wie schwierig es ist, das zum Klingen zu bringen, damit die ­Motorik nicht mehr im Vordergrund steht. Ich strebe immer an, ein Werk ideal zu interpretieren, ob es nun als schwierig oder als vermeintlich leichte Unterhaltung gilt. Der Prozess eines unablässigen Denkens und Arbeitens führt zu einem ständig wachsenden Anspruch an sich selbst. Wie oft hört man heute Kinder, die etwa einen Kreisler ganz leicht spielen können. Das ist ja faszinierend und gut, aber ich mag es einfach, wenn jemand mit seinem Alter mehr Hintergrund und ­Erfahrung mitbringt. Genauso ist es mit Objekten. Wenn sie eine Geschichte ­haben, sind sie für mich noch interessanter.

Heisst das, auch ein Interpret darf eine Patina bekommen, nicht bloss ein Kunstobjekt? Es ist das Allerschönste, wenn das geschieht! Aber die Gesellschaft lässt das in unserem medialen, visuellen Zeitalter immer weniger zu. Vielmehr werden Eines fällt auf: Sie scheinen die sperrigen einige wenige mit 80 Jahren als Gurus Dinge zu lieben, die harten Brocken. angebetet, während die breite Masse Diese Werke scheinen mich zu suchen – scheinbar bereits mit 45 ausgedient hat. und ich mag sie! Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich bei grossartigen Werken, deren Schönheit die Leute nicht erkennen können, einen missionarischen Ei- Andrea Meuli, Chefredaktor «Musik&Theater» fer entwickle und ihnen zeigen will, wie Konzert mit Carolin Widmann am 15. März. grandios ein Werk ist. (lacht) Informationen und Programm ab Seite 18. 9


Dienstag, 1. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

GROSSES ABO KLEINES ABO PIANO-ABO

Jan Lisiecki Klavier Willi Zimmermann Konzertmeister Zürcher Kammerorchester

Jan Lisiecki

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Dienstag, 1. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Fabian Müller 1964

«Canto» für Streichorchester

13´

Dem Zürcher Kammerorchester gewidmet Uraufführung im Rahmen von Œuvres Suisses «Œuvres Suisses», eine Initiative zur Förderung neuer Schweizer Orchesterwerke, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verbands Schweizerischer Berufsorchester (orchester.ch) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Zusammenarbeit mit der SRG SSR.

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791 Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467

30´

Allegro maestoso | Andante | Allegro vivace assai

Pause

20´

Franz Schubert 1797 –1828 Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485

27´

Allegro | Andante con moto | Menuetto: Allegro molto | Allegro vivace

Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466

30´

Allegro | Romance | Rondo: Allegro assai 19.00 Uhr: Einführung im Foyer der Tonhalle mit Majordomus (Stephan Mester) Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert bei einem Freigetränk in unserer Lounge.

Das Konzert wird von SRF Kultur aufgenommen und am Do, 17. März um 20.00 Uhr ausgestrahlt.

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG! Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 11


Dienstag, 1. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Jan Lisiecki

den Abschluss einer Deutschland-Tournee mit dem Zürcher Kammerorchester. Klavier Zu den Höhepunkten der letzten Spielzeiten zählen Konzerte mit dem Orches­ Jan Lisiecki unterzeichnete im Alter­ tra Mozart unter Claudio Abbado, sein von 15 Jahren einen Exklusivvertrag Debüt mit den New Yorker Philharmonimit der Deutschen Grammophon. kern und sein BBC Proms-Debüt mit dem Sein neuestes Album, eine Schumann- Orches­tra dell’Accademia Nazionale di Aufnahme zusammen mit Accademia Santa Cecilia­und Antonio Pappano in ­Nazionale di Santa Cecilia unter der Lei- der Royal Albert Hall. Er tritt weltweit als tung von Antonio­Pappano erschien Orchestersolist auf und spielt regelmäs­ im ­Januar 2016. Im selben M ­ onat gab sig Rezitale auf Festivals wie dem Verer sein C ­ arnegie Hall Debüt mit dem bier, Radio France, La Roque d’Antheron, Philadelphia­Orchestra unter Yannick Rheingau oder Schleswig-Holstein Musik Nézet-­ Séguin. Weitere Höhepunkte Festival sowie dem Festival Chopin and der Saison­2015/16 sind seine Konzerte his Europe in Warschau. Jan Lisiecki übermit der San Francisco Symphony, dem sprang vier Schulklassen und studiert seit Cleveland ­ ­ Orchestra und eine USA- 2011 Musik an der Glenn Gould School Tournee mit dem Toronto Symphony of Music in Toronto. 2012 wurde er zum Orchestra.­Das heutige Konzert bildet Unicef-Botschafter von Kanada ernannt.

Willi Zimmermann

­ rchester Musikkollegium Winterthur O von 1992 bis 2010 und ­Konzertmeister Konzertmeister des Zürcher Kammerorchesters seit 2008 leitet er viele Konzerte vom Pult In Basel geboren, erhielt Willi Zimmer­ aus. Daraus ergaben sich zahlreiche mann seinen ersten Violinunterricht mit ­Zusammenspiele mit namhaften Künstsechs Jahren. Er wurde 1978 in die Klasse­ lern wie Krystian ­ Zimerman, F­azil von Sandor Zöldy aufgenommen und Say, A ­ndrás Schiff, ­ Rudolf Buchbinschloss sein Lehr- und Konzert­diplom der, ­Heinrich Schiff, ­Thomas ­Zehetmair mit Auszeichnung ab. Ein Stipendium­ oder Sir James G ­alway. Als Co-Soermöglichte ihm die Weiterbildung bei list konzertierte er zudem mit Daniel­ Sandor Végh und Günter Pichler. Von Hope, Giuliano­Carmignola, Patricia 1985 bis 2007 war Willi Zimmermann ­ Kopatchinskaja und vielen anderen. Primarius des international tätigen und 2016 wird Willi Zimmermann die Berlivielfach ausgezeichneten Amati Quar- ner Barocksolisten, das Barockensemble tetts. Als erster Konzertmeister im der Berliner Philharmoniker, leiten. 12


Dienstag, 1. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Neue und revolutionäre Klänge Fabian Müller gehört zu den wichtigsten Schweizer Komponisten der Gegenwart. Seine Werke wurden von Dirigenten wie Sir Roger Norrington, Christopher ­Hogwood, David Zinman oder Andris Nelsons uraufgeführt. Der Komponist ist ein Grenzgänger zwischen den Welten, frei schwebend zwischen Tradition und Innovation, ohne ideologische Scheuklappen. Seine Werke fühlen sich einzig dem freien Spiel eines unabhängigen Geistes verpflichtet. So entstanden Werke, die in der Tradition klassischer Konzertformen stehen, wie seine Streichquartette, aber auch Konzerte für ungewöhnlichere Instrumentengruppen oder Komposi­ tionen mit Einflüssen aus dem Bereich «Fabian Müller ist der sogenannten Weltmusik. Zu seinem aktuellen Auftragswerk für das Zürcher ein Grenzgänger Kammerorchester sagt der Komponist zwischen Tradition und selbst: «Canto ist ein expressives Stimmungsgemälde, bei dem eine Innovation.» melodische, zu Beginn des Werkes vorgestellte «Idée fixe» in ständigem Wandel durch lyrische, andererseits aber auch immer heftigere Klangwelten geführt wird und gegen Ende in eine Art Katharsis mündet. Canto ist ganz auf die Besetzung des Zürcher Kammerorchesters zugeschnitten, mit dem mich eine langjährige Freundschaft verbindet. Entstanden im Rahmen des Pro-Helvetia-Projektes «Œuvres Suisses», findet mit Canto diese Zusammenarbeit nun eine Fortsetzung.» Die Sinfonie Nr. 5 B-Dur, die Franz Schubert im Alter von 19 Jahren im Jahre 1816 schrieb, bezeichnete sein Freund Leopold von ­Sonnleithner als die «liebliche Sinfonie». Ob der junge Komponist dies als Kompliment verstand, kann bezweifelt werden. Schliesslich stand für jeden, der zu dieser Zeit eine Sinfonie komponierte, der Vergleich mit dem Titanen Beethoven im Raum, von dem bereits acht seiner Sinfonien vorlagen. Schubert war damals dagegen ein Niemand und komponierte seine Sinfonie nicht für ein grosses Konzerthaus, sondern für ein Liebhaberorchester. Ebenfalls nicht in einem renommierten Konzerthaus, sondern im Wiener Casino «Zur Mehlgrube» wurde Mozarts Klavierkonzert Nr. 20 uraufgeführt. Mozart, der das Konzert einen Tag vorher fertiggestellt hatte, übernahm selbst den Solopart. Es ist das erste Beispiel für ein sogenanntes sinfonisches Klavierkonzert. Auch das darauffolgende Klavierkonzert Nr. 21 stellt ein solch sinfonisches Klavierkonzert dar. Revolutionär ist der Tausch von Solo- und Begleitrolle, erkennbar durch weit ausladende, reich instrumentierte Orchesterpassagen, in denen das Klavier entweder schweigt oder sich in den Orchesterpart harmonisch einfügt. Die Solokadenzen bieten dem Pianisten die Gelegenheit, sein Können zur Schau zu stellen. cg 13


Dienstag, 8. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

MEISTERZYKLUS -ABO PIANO-ABO

Olga Scheps Klavier

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Dienstag, 8. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Piotr Iljitsch Tschaikowsky 1840–1893 Die Jahreszeiten op. 37a

40´

Januar Am Kamin Februar Karneval März Lied der Lerche April Schneeglöckchen Mai Helle Nächte Juni Barkarole Juli Lied des Schnitters August Erntelied September Die Jagd Oktober Herbstlied November Troikafahrt Dezember Weihnachten

Pause

20´

Sergej Rachmaninoff 1873–1943

Variationen über ein Thema von Corelli d-Moll op. 42

20´

Thema und Variationen

Sergej Prokofjeff 1891–1953 Klaviersonate Nr. 7 B-Dur op. 83

20´

Allegro inquieto Andante caloroso Precipitato

Konzertende: ca. 21.15 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG! Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 15


Dienstag, 8. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Olga Scheps Klavier

Geboren 1986 in Moskau, entdeckte die Tochter zweier Pianisten im Alter von vier Jahren das Klavierspiel für sich. Bereits in jungem Alter entwickelte ­ sie ihr einzigartiges Klavierspiel, das ­intensive Emotionalität und Ausdrucksstärke mit aussergewöhnlichem pianistischem Können vereint. Dieses Talent entdeckte auch Alfred Brendel, der Olga Scheps seit ihrem 15. Lebensjahr fördert. Ihr Studium bei Pavel Gililov schloss die Stipendiatin der «Deutschen Stiftung ­ Musikleben» und der «Studienstiftung des deutschen Volkes» 2013 mit dem Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Ihre Kenntnisse vertiefte sie bei Arie­ Vardi und Dmitri Baschkirow. Olga Scheps‘ Solo-Rezitals sind beim Publikum in aller Welt ebenso gefragt wie ihre Auftritte als Solistin mit Orchester und ihre kammermusikalischen Projekte. Namhafte Dirigenten wie ­ Yakov ­ Kreizberg, Thomas ­Dausgaard, Lorin Maazel, Ivor Bolton oder Christoph ­Altstaedt luden Olga Scheps zur Zusammenarbeit ein. Die P­ianistin trat bereits mit renommierten Orchestern auf wie dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, dem Warsaw Philharmonic Orchestra, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Royal ­Scottish National Orchestra, der Russischen Staatskapelle Moskau oder der Staatskapelle Weimar. Heute konzertiert Olga Scheps mit grossem ­Erfolg in weltbekannten Konzerthäusern 16

wie der Berliner­und Kölner Philharmonie sowie dem Wiener Konzerthaus. Sie ist ein ­gefragter Gast bei Festivals wie dem Rheingau Musik Festival, den Fest­ spielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Kissinger Sommer, dem Heidelberger ­ Frühling, dem Klavier-Festival Ruhr, dem Schleswig-Holstein Musik F­estival und dem ­Menuhin Festival Gstaad. Als leidenschaftliche Kammermusikerin spielt Olga Scheps mit Künstlern wie ­Alban Gerhardt, Daniel Hope, Adrian ­Brendel, Jan Vogler, Nils Mönkemeyer, dem ­Danish String Quartet und dem Danel Quartet zusammen. Seit 2010 ist Olga Scheps Exklusivkünstlerin bei Sony­ Classical. Ihre Alben sind u.a. mit einem Echo-Klassik preisgekrönt und werden von den Kritikern hoch gelobt.


Dienstag, 8. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Verbindung von Poesie und Musik Der Klassik-Fan verbindet den Titel «Jahreszeiten» in erster Linie mit Namen wie Antonio Vivaldi oder Joseph Haydn. Eher selten gespielt werden dagegen die «Jahreszeiten» des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Es handelt sich um einen Zyklus von zwölf Charakterstücken für Klavier, der zwischen der Komposition des ersten Klavierkonzerts und des Balletts «Schwanensee» entstand. In ihrem Geist, der Verbindung von Poesie und Musik mit den Mitteln der Ausdruckskraft des Klaviers, stehen die «Jahreszeiten» in der Tradition von Kompositionen wie Robert Schumanns «Kinderszenen» oder Felix Mendelssohns «Lieder ohne Worte». Jede der zwölf Kompositionen ist einem Monat des Jahres gewidmet. Die Mottos, die sich an typischen Ereignissen oder Naturerscheinungen der einzelnen Monate orientieren, stammen nicht von Tschaikowsky selbst, sondern von dem Verleger Nikolai Bernard, der den Zyklus in Auftrag gab und den einzelnen Teilen Verse, zum Teil von Dichtern wie Puschkin oder Tolstoi, voranstellte. Während des ganzen Jahres 1876 wurden die Stücke Monat für Monat im Musikmagazin «Nouvellist» veröffentlicht. Dass Rachmaninoff «Rachmaninoff den Komponisten der «Jahreszeiten» tief davon zeugen beispielsweise befand sich während verehrte, die grossen Klavierkonzerte, die ohne die der Komposition am künstlerische Vorarbeit Tschaikowskys so nie möglich gewesen Vierwaldstättersee.» wahrscheinlich wären. Aus Rachmaninoffs Feder stammen zahlreiche Adaptionen von Werken verschiedenster Komponisten von Bach über Schubert bis hin zu Chopin und natürlich Tschaikowsky. Für seine Variationen über ein Thema von Arcangelo Corelli aus dem Jahre 1931 greift der mittlerweile 58-jährige Rachmaninoff auf eine Melodie eines spanisch-portugiesischen Tanzes zurück, auf die er in Corellis berühmter Sammlung von Concerti grossi op. 5 gestossen war. Die Concerti, unter denen die Nr. 12 mit dem Beinamen «La Follia» («Die Wahnsinnige») das berühmteste ist, galten bereits im 18. Jahrhundert als Fundgrube für zahlreiche Adaptionen. Rachmaninoff befand sich während der Komposition in Hertenstein in der Gemeinde Weggis am Vierwaldstättersee, wo er sich ein kleines Domizil einrichtete, das er «Senar» nannte, nach einer Mischung aus seinen eigenen Initialen und denen seiner Frau Natalja. Die Klaviersonate op. 7 von Sergej Prokofjeff gehört zu den sogenannten «Kriegssonaten». Prokofjeff verarbeitet darin das traumatische Ereignis der Schlacht um Stalingrad im Jahre 1942. cg 17


Dienstag, 15. März 2016, 19.30 Uhr Kirche St. Peter

BAROCK-ABO

historisch informiert

Carolin Widmann Violine Stephan Mai Konzertmeister ZĂźrcher Kammerorchester

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Dienstag, 15. März 2016, 19.30 Uhr – Kirche St. Peter

Georg Friedrich Händel 1685–1759

Concerto grosso d-Moll op. 6 Nr. 10 HWV 328

16´

Ouvertüre – Allegro Air. Lento Allegro Allegro Allegro moderato

Johann Georg Pisendel 1687–1755 Sonata a-Moll für Violine solo

12´

(Largo) Allegro Giga und Variationen

Felix Mendelssohn 1809–1847

Sinfoniesatz c-Moll MWV N 14 für Streichorchester

Johann Sebastian Bach 1685–1750 Violinkonzert d-Moll BWV 1052R

24´

Allegro Adagio Allegro

Konzertende: ca. 20.45 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Einheitspreis CHF 70 Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 19


Dienstag, 15. März 2016, 19.30 Uhr – Kirche St. Peter

Carolin Widmann

Stephan Mai

Die künstlerischen Aktivitäten von ­Carolin Widmann reichen von den grossen klassischen Konzerten über für sie ­eigens geschriebene Werke, Soloabende, eine grosse Bandbreite von Kammer­mu­ sik bis hin zu Aufführungen auf Darmsaiten, einschliesslich der Leitung von der ­Geige aus. Carolin Widmann ­gastierte beim Gewand­ hausorchester Leipzig, Orchestre National de France, RadioSymphonie­orchester Wien, ­London­ ­Philharmonic Orchestra, BBC Symphony Orchestra und dem Symphonieorchester des Bayer­ ischen Rundfunks unter­der Leitung von herausragenden Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Riccardo Chailly oder J­onathan Nott. Regelmässig wird sie als Gast von Festivals wie den Berliner und Salzburger Festspielen oder dem Lucerne Festival eingeladen. ­Carolin ­Widmann wurde in München geboren und studierte bei Igor Ozim in Köln, Michèle Auclair in Boston und ­David T ­ akeno in London. Seit 2006 ist sie Professorin für Geige an der Hochschule­ für Musik und Theater in Leipzig. Sie spielt auf einer Guadagnini-Violine von 1782. Im August wird ihre CD mit Konzerten von Mendelssohn und Schumann mit dem Chamber Orchestra of Europe erscheinen.

Stephan Mai wurde 1953 in Leipzig geboren und begann seine Violinaus­ bildung 1962. Er studierte an der Hochschule für Musik in Leipzig. Nach dem Examen wurde er Mitglied des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin sowie des Kammerorchesters Berlin. Darüber ­hinaus engagierte er sich für den Aufbau eines Ensembles, das sich mit zunächst modernem Instrumentarium der historischen Aufführungspraxis widmete. Daraus ging die Gründung der Akademie für Alte Musik Berlin hervor, der Stephan Mai seitdem als einer der Konzertmeister angehört. Mit dem Orchester ­gastierte Stephan Mai bereits 1986 bei den vom Westdeutschen Rundfunk veranstalteten Tagen für Alte Musik in Herne. Seither wirkt er an zahlreichen Schallplattenproduktionen und Rundfunkaufnahmen des Ensembles mit; Tourneen und Festivalauftritte führen über die Grenzen Europas hinaus in den Nahen Osten sowie nach Japan. Lehraufträge an der Hochschule für Musik in Leipzig und der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin begleiteten seit 1991 seine künstlerische, auch solistische Tätigkeit. Seine Erfahrungen mit der historischen Aufführungspraxis gibt er inzwischen vermehrt an verschiedene kammermusikalische Ensembles weiter.

Violine

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Konzertmeister


Dienstag, 15. März 2016, 19.30 Uhr – Kirche St. Peter

Abseits grosser Bühnen Die Concerti grossi op. 6 von Georg Friedrich Händel sind eine Sammlung von zwölf Konzerten, die erstmals 1739 veröffentlicht wurden und ursprünglich als Zwischenaktmusiken von Händels Opern und Oratorien dienten. Ausgehend vom Modell des klassischen italienischen Concerto grosso nach dem Vorbild Arcangelo Corellis, demonstriert Händel in der Sammlung op. 6 die vielfältige Bandbreite dieses Gattungstypus. Das Concerto grosso op. 6 Nr. 10 beispielsweise ist als französische Tanzsuite mit einer relativ freien Satzfolge angelegt. Schon aus der Ouvertüre im französischen Stil und der darauffolgenden Air, ein liedhaftes Instrumentalstück, spricht höfische Noblesse. Die weitere Tanzfolge wird von der festlichen Heiter«Die Streicherkeit schneller Rhythmen dominiert. sinfonien wurden im Vorbild sind die Allemande, ein Wechsel aus Vierviertel- und Dreivierteltakt, und Speisezimmer des die Courante, ein gemässigt schneller Hauses Mendelssohn Gesellschaftstanz altfranzösischen Ursprungs. Auch Johann Sebastian dargebracht.» Bach bediente sich gerne der formalen Anlage der klassischen Suite. Sein Violinkonzert d-Moll allerdings folgt dem klassischen dreisätzigen Muster des italienischen Solokonzerts. Bach komponierte es ursprünglich vermutlich für die Aufführung des Leipziger Collegium musicum im «Zimmermannischen CaffeHauss», der er selbst als Solist vorstand. Im Rahmen dieser Konzerte war es gängige Praxis, dass Bach vorhandene Solokonzerte zu Cembalokonzerten arrangierte, was die Tatsache rechtfertigt, dass das Cembalokonzert d-Moll später, wenn auch nicht vom Meister selbst, für Violine eingerichtet wurde. Etwa zehn Jahre, bevor Bach Thomaskantor in Leipzig wurde, leitete Johann Georg Pisendel für eine Übergangszeit das Collegium musicum, bis er schliesslich erster Violinist und Konzertmeister der Dresdner Hofkapelle wurde. Pisendel, der bei Antonio Vivaldi in Italien studierte, hinterliess einige Sonaten und Konzerte für Solovioline und ist als einer der bedeutendsten Violinvirtuosen des Spätbarocks in die Geschichte eingegangen. Der junge Felix Mendelssohn hatte vergleichbare Wunderkind-Qualitäten wie der ein halbes Jahrhundert ältere Wolfgang Amadeus Mozart. Allerdings führte sein Weg weniger von der Postkutsche zu den Fürstenhöfen Europas als vielmehr von der Studierstube in die bürgerlichen Salons. Der Sinfoniesatz c-Moll steht im Kontext der zwölf Streichersinfonien, die an sonntäglichen Konzerten im Speisezimmer des Hauses Mendelssohn unter der Leitung des jungen Talents von professionellen Musikern einem ausgewählten Publikum dargebracht wurden. cg 21


Freitag, 18. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

EXTR AKONZERT

Teo Gheorghiu Klavier Willi Zimmermann Konzertmeister Zürcher Kammerorchester

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Freitag, 18. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791 Adagio und Fuge c-Moll KV 546

Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 «Jeunehomme»

32´

Allegro Andantino Rondeau: Presto

Pause

20´

Sergej Rachmaninoff 1873–1943 Études-Tableaux op.33

23´

Allegro non troppo Allegro Grave Moderato Non Allegro – Presto Allegro con fuoco Moderato Grave

Mili Alexejewitsch Balakirew 1837–1910

Islamey 12´ La fontana di Valle Giulia all’alba: Andante mosso La fontana di Tritone al mattino: Vivo La fontana di Trevi al meriggio: Allegro moderato La fontana di Villa Medici al tramonto: Andante Presto con fuoco – Andantino espressivo – Tempo di Trepak

Konzertende: ca. 21.15 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG! Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 23


Freitag, 18. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Teo Gheorghiu

Willi Zimmermann

Der 23-jährige Pianist Teo Gheorghiu geniesst seit seinem Erfolg als «Vitus» im gleichnamigen Spielfilm von Fredi ­Murer in der Schweiz einen Sonderstatus. Er spielte in der Schlussszene des Films Schumanns Klavierkonzert auf so eindrückliche Weise, dass er in der F­ olge von renommierten Konzertveranstaltern und Orchestern verpflichtet wurde. Teo Gheorghiu kam 1992 in Zürich zur Welt und wurde ab 2001 an der Purcell School in London und anschliessend am Curtis Institute in Philadelphia unterrichtet. Heute studiert er in London an der Royal Academy of Music. Er gewann erste Preise beim ­ Piano-Wettbewerb von San Marino und beim Franz-LisztPiano-Wettbewerb in Weimar. Seit seinem Debüt in der Tonhalle Zürich 2004 hat er mit Dirigenten wie Sir N ­ eville Marriner, Mario Venzago oder Vladimir­ Ashkenazy­gearbeitet. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem B eethoven-Ring des Beethovenfestes ­ Bonn 2010, und trat an renommierten ­Festivals auf, so etwa in Luzern, Verbier, Mecklenburg-Vorpommern und Prag. ­ Gheorghiu musizierte mit Orchestern wie dem Tokyo Symphony Orchestra, dem Tchaikovsky Symphony Orchestra oder dem Royal Philharmonic Orches­ tra und spielte in berühmten S­ älen wie der Royal Albert Hall. Tourneen führten ihn nach Taiwan, Nord- und Südamerika ­sowie durch Europa.

In Basel geboren, erhielt Willi Zimmermann seinen ersten Violinunterricht mit sechs Jahren. Er wurde 1978 in die Klasse­ von Sandor Zöldy aufgenommen und schloss sein Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung ab. Ein Stipendium­ ermöglichte ihm die Weiterbildung bei Sandor Végh und Günter Pichler. Von 1985 bis 2007 war Willi Zimmermann Primarius des international tätigen und vielfach ausgezeichneten Amati Quartetts. Als erster Konzertmeister im Orchester Musikkollegium Winterthur ­ von 1992 bis 2010 und Konzert­meister des Zürcher Kammerorchesters seit 2008 leitet er viele Konzerte vom Pult aus. Daraus ergaben sich zahlreiche Zusammenspiele mit namhaften Künstlern wie Krystian Zimerman, Fazil Say, ­András Schiff, Rudolf Buchbinder,­H ­einrich Schiff, ­ Thomas ­ Zehetmair oder Sir James G ­ alway. Als Co-Solist konzertierte er zudem mit D ­ aniel Hope, ­ Giuliano ­Carmignola, Patricia ­Kopatchinskaja und vielen anderen. 2016 wird ­ Willi Zimmermann die Berliner Barockso­ listen, das Barock­ensemble der Berliner Philharmoniker, leiten.

Klavier

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Konzertmeister


Freitag, 18. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Russische Virtuosität Die «Gruppe der Fünf», mit anderem Namen das «Mächtige Häuflein», galt als bestimmende Instanz des Musiklebens des 19. Jahrhunderts in Russland. Als Verfechter eines nationalrussischen Musikstils in der Nachfolge Michail Glinkas bildete diese Gruppe, deren prominenteste Vertreter Mussorgskij und RimskijKorsakow waren, das Gegenlager zu eher westeuropäisch orientierten Komponisten wie ­Tschaikowsky. Mili Alexejewitsch Balakirew, der seine Ausbildung als Pianist im Wesentlichen durch seine Mutter erfuhr und zunächst in der russischen Provinz tätig war, wo er auch Mathematik studierte, wurde erst im Alter von etwa 19 Jahren – für damalige Verhältnisse relativ spät – durch Michail Glinka ins «Islamey galt lange als Musikleben von St. Petersburg eingeführt. Als Pianist orientierte er sich das schwerste Klavier- zunächst an den Werken Frédéric Chopins. Ähnlich virtuos ist auch sein stück überhaupt.» Klavierstück «Islamey». Es galt nach Ansicht des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow lange Zeit als das schwerste Klavierstück überhaupt. Grundlage der Komposition ist ein nordkaukasischer Volkstanz, auf den Balakirew während seiner Auseinandersetzung mit der Musik der Tscherkessen gestossen war. Ein glühender Verehrer des Antipoden Piotr Tschaikowsky und nicht weniger pianistisch begabt war Sergej Rachmaninoff. Seine «Études Tableaux» stehen den Werken Balakirews an virtuosem Anspruch in nichts nach. Die Stücke wurden in zwei Sammlungen zu acht (op. 33) und neun Etüden (op. 39) veröffentlicht. Rachmaninoff schwebte eine Mischung aus Klavieretüde in der Nachfolge Chopins und grosser Tondichtung in der Nachfolge Franz Liszts vor, wie er selbst in einem Brief an seinen Komponistenkollegen ­Ottorino Respighi zu verstehen gibt, der eine Auswahl dieser Stücke für grosses Orchester bearbeitete: «Erlauben Sie mir, Maître, Ihnen die geheimen Erklärungen Ihres Komponisten zu geben? Gewiss werden sie den Charakter dieser Stücke verständlicher machen und Ihnen helfen, die erforderlichen Farben für die Orchestrierung zu finden … Die Etüde Nr. 7 ist eine Jahrmarktszene, einem orientalischen Markt ähnelnd.» Mozarts «Jeunehomme»-Klavierkonzert ist eines seiner meistgespielten und zugleich einer der grössten Irrtümer der Mozart-Forschung. Hinter der ungewöhnlichen Bezeichnung verbirgt sich nicht das Werk eines «jungen Mannes», wie der Sturm und Drang-Charakter des Werks vermuten liesse, sondern – aufgrund einer Folge von falschen Schreibweisen – die Pianistin Louise Victoire Jenamy, für die der junge Mann das Konzert komponiert hatte. cg 25


Dienstag, 22. März 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Mittwoch, 23. März 2016, 19.30 Uhr Zentrum Paul Klee Bern, Auditorium

MEISTERZYKLUS-ABO BAROCK-ABO

Albrecht Mayer Oboe   Willi Zimmermann Violine   Daria Zappa Matesic Violine   Janka Szomor-Mekis Viola  Nicola Mosca Violoncello   Seon-Deok Baik Kontrabass    Naoki Kitaya Cembalo   Emanuele Forni Laute

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Dienstag, 22. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal Mittwoch, 23. März 2016, 19.30 Uhr – Zentrum Paul Klee Bern, Auditorium

Johann Bernhard Bach 1676–1749

Auszüge aus: Suite in D-Dur für Streicher und B.c.

10'

Alessandro Marcello 1669–1747

Konzert d-Moll für Oboe, Streicher und B.c.

12´

Andante e spiccato | Adagio | Presto

Antonio Vivaldi 1678–1741

Sonate c-Moll RV 83 für Violine, Cello und B.c.

Allegro | Largo | Allegro

Pause

20´

Antonio Vivaldi

Concerto g-Moll RV 812 für Oboe, Cello, Streicher und B.c. Allegro | Largo | Allegro cantabile

12´

Francesco Saverio Geminiani 1687–1762

Concerto grosso d-Moll nach Arcangelo Corelli op. 5 Nr. 12 «La Follia» Thema und Variationen

12´

Johann Sebastian Bach 1685–1750

Konzert für Oboe und Orchester nach den Kantaten BWV 105, 170 und 49, arr. Andreas N. Tarkmann

18´

Allegro | Andante | Adagio | Allegro In Zusammenarbeit mit

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise   Konzert Zürich: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16   Konzert Bern: CHF 95 Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 27


Dienstag, 22. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal Mittwoch, 23. März 2016, 19.30 Uhr – Zentrum Paul Klee Bern, Auditorium

Albrecht Mayer Oboe

Daria Zappa Matesic Violine

Albrecht Mayer zählt zu den wichtigsten Oboisten seiner Generation. Er begann seine berufliche Laufbahn 1990 als Solooboist der Bamberger Symphoniker und wechselte 1992 in die gleiche Position zu den Berliner Philharmonikern. Als Solist ist Albrecht Mayer international gefragt und gründete auf der Suche nach seinem persönlichen Klangideal sein eigenes Ensemble New Seasons. Er tritt zudem regelmässig als Dirigent in Erscheinung. 2004, 2008 und 2010 wurde Albrecht Mayer mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet. 2013 wurde er in die Grammophone «Hall of Fame» aufgenommen.

Daria Zappa Matesic ist Stimmführerin der 2. Geigen im ZKO. Als erste Geigerin des casalQuartetts gab sie weltweit Konzerte und spielte viele preisgekrönte CDs ein. Sie studierte bei Susanne Holm, Jörg Hofmann und Rainer Kussmaul und schloss ihr Studium mit dem Solistendiplom ab. Als Solistin konzertierte Zappa mit renommierten Orchestern in der Schweiz, Italien und Südamerika. Mit ihrem Mann Massimiliano Matesic hat sie die künstlerische Leitung des Festivals der Stille in Kaiserstuhl inne.

Willi Zimmermann

Janka Szomor-Mekis

Violine

Willi Zimmermann schloss sein Lehrund Konzertdiplom mit Auszeichnung ab und bildete sich anschliessend bei Sandor Végh und Günter Pichler weiter. Zimmermann war Primarius des Amati Quartetts. Als erster Konzertmeister im Orchester Musikkollegium Winterthur und Konzertmeister des ZKO leitet er viele Konzerte vom Pult aus. Als Co-Solist konzertierte er u.a. mit Giuliano Carmignola und Patricia Kopatchinskaja. 2016 wird er die Berliner Barocksolisten, das Barockensemble der Berliner Philharmoniker, leiten. 28

Viola

Die gebürtige Ungarin hat an Musikhochschulen in Budapest, Carbondale im US-Bundesstaat Illinois, Lausanne, Sion und Zürich zunächst Violine und später Viola studiert. Berufserfahrung sammelte Janka Szomor-Mekis in verschiedenen Orchestern, darunter im Orchestre de Chambre de Lausanne, Tonhalle Orchester, Opernhaus Zürich und Orchestre de la Suisse Romande. Auch an Festivals wie dem Verbier Festival, Boswiler Sommer Festival und dem Bellerive Festival hat sie bereits mitgewirkt.


Dienstag, 22. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal Mittwoch, 23. März 2016, 19.30 Uhr – Zentrum Paul Klee Bern, Auditorium

Nicola Mosca

Naoki Kitaya

Nicola Mosca studierte Cello und Harfe am Konservatorium in Turin und an der Musikakademie Basel, wo er das Solistendiplom für Harfe und das Konzertreifediplom für Cello erlangte. Er war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und trat als Solist mit zahlreichen Orchestern wie dem Orchestra da Camera di Salerno und dem Münchner Rundfunkorchester unter Bobby McFerrin auf. Als Kammermusikpartner musizierte er mit Künstlerpersönlichkeiten wie Giuliano ­Carmignola und Rudolf Buchbinder. Seit 2001 ist er Solocellist des ZKO.

Naoki Kitaya, geboren in Tokio, lernte bereits in seiner jüngsten Kindheit verschiedene Musiksprachen kennen. Er zog nach Europa, wo er Studien an renommierten Hochschulen absolvierte. Seine Lehrer waren Nikolaus Harnoncourt, Johann Sonnleitner und Andreas ­Staier. Nach drei Jahren als Dozent für Continuo-Praxis an der Musikhochschule ­Zürich arbeitet Kitaya als freischaffender Musiker und Komponist. Als Cembalist und Organist konzertiert er mit namhaften Künstlern und gastiert an internationalen Festivals.

Seon-Deok Baik

Emanuele Forni

Seon-Deok Baik studierte an der Seoul National Universität, wirkte als Solistin in verschiedenen Jugend- und Berufsorchestern sowie Kammermusikformatio­ nen mit und nahm an diversen Festivals und Gastspielreisen durch Asien und Europa teil, etwa mit dem Asia Youth ­Orchestra unter der Leitung von Y ­ ehudi Menuhin. Sie war Solokontrabassistin des Seoul Philharmonic Orchestra, setzte jedoch ihre Studien in Genf fort und schloss ihr Solistendiplom mit Auszeichnung ab. Seit 1999 ist sie Solo-Kontrabassistin des ZKO.

Emanuele Forni studierte klassische Gitarre am Konservatorium Giuseppe ­ ­Verdi in Mailand, zeitgenössische Musik­ an der Hochschule der Künste Bern und Alte Musik an der Schola ­ Cantorum Basiliensis. Seine Konzerttätigkeit um­ fasst Konzerte u.a. mit dem Venice Baroque Orchestra und dem Orches­ ter La ­Scintilla unter Dirigenten wie Sir ­Roger Norrington oder Pierre Boulez. Er realisiert Projekte mit Sängern wie Cecilia Bartoli, bekannten klassischen Solisten, mit Ensembles für zeitgenössische und Alte Musik.

Violoncello

Kontrabass

Cembalo

Laute

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Dienstag, 22. März 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal Mittwoch, 23. März 2016, 19.30 Uhr – Zentrum Paul Klee Bern, Auditorium

Die Kunst der Variation Der Name Johann Bernhard Bach ist auch versierten Klassikliebhabern unbekannt. Es handelt sich um einen Cousin zweiten Grades des Leipziger Thomas-Kantors Johann Sebastian Bach, der ein Jahr vor seinem weitaus berühmteren Verwandten gestorben ist. Johann Bernhard studierte in Weimar zusammen mit Johann Sebastian Bach, der Stücke seines Cousins zweiten Grades gemeinsam mit dem Leipziger Collegium Musicum aufführte. Schon die Zeitgenossen bewunderten seine «schönen, nach dem Telemannischen Geschmacke eingerichteten Ouvertüren». Und das sollte etwas heissen, denn Telemann hat allein über 1000 Orchestersuiten geschrieben. «Geminiani war einer Es handelte sich dabei um eine lose Abfolge von Tanzsätzen für Orchester, der besten Geigendie von einer Ouvertüre nach französpieler seiner Zeit und sischem Vorbild eingeleitet wurden. Ähnlich wie bei dem formal deutlich ein einfallsreicher strengeren italienischen Concerto grosso Komponist.» bestand die Kunst in der Variation eines Gattungstyps für unterschiedliche Instrumentengruppen. Die heute berühmtesten Orchestersuiten stammen von Johann Sebastian Bach selbst. Da diese Popularität aber nicht zuletzt dem Bekanntheitsgrad Bachs als Thomaskantor, Oratorienkomponist und Schöpfer des «Wohltemperierten Klaviers» geschuldet ist, lohnt sich der Vergleich mit den weniger bekannten Werken. Das Konzert für Oboe und Orchester von Alessandro Marcello verdankt seine Popularität der Bearbeitung durch Johann Sebastian Bach, die dieser zu Studienzwecken als Solostück für Cembalo anfertigte. Das Konzert wurde lange irrtümlich Vivaldi, später Benedetto Marcello und dann seinem Bruder Alessandro zugeschrieben. Im ersten Satz variiert Marcello ein Ritornell bei jedem Auftreten und wechselt auch das Tongeschlecht, bis es in der Mitte des Satzes in Dur erscheint. Der zweite Satz wird von einer spannungsvollen Kantilene der Oboe dominiert. Der Ruf von Francesco Geminiani ist stets von seinem Lehrer Corelli, Vivaldi und Händel überschattet worden. Geminiani war jedoch einer der besten Geigenspieler seiner Zeit und ein einfallsreicher Komponist. So arrangierte er zwölf Concerti nach Arcangelo Corellis Violinsonaten op. 5, welche auch «La Follia» einschloss. Geminiani behält in seiner Interpretation den virtuosen Geigenteil von Corelli fast vollständig bei, fügt ihm allerdings einen zweiten Sologeigenteil auf geniale Weise bei. cg 30


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Donnerstag, 14. April 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

GROSSES ABO KLEINES ABO

H A PP Y B I RT H DAY Y E H U D I M E N U H I N KO N Z E RT Z U M 1 0 0 . G E B U RTSTAG

Daniel Hope Violine und Leitung Willi Zimmermann Konzertmeister Zürcher Kammerorchester

Daniel Hope

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Donnerstag, 14. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Edward Elgar 1857–1934

Introduction and Allegro op. 47

17´

Moderato Allegro

Bechara El-Khoury 1957 Unfinished Journey

Felix Mendelssohn 1809–1847 Violinkonzert d-Moll

22´

Allegro Adagio Allegro molto

Pause

20´

Franz Schubert 1797–1828

Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 «Der Tod und das Mädchen», Bearbeitung Gustav Mahler

40´

Allegro Andante con moto Scherzo: Allegro molto – Trio Presto – Prestissimo 19.00 Uhr: Einführung im Foyer der Tonhalle mit Majordomus (Stephan Mester) Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert bei einem Freigetränk in unserer Lounge.

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 33


Donnerstag, 14. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Daniel Hope Violine und Leitung

Der Preisträger des Europäischen Kultur­ preises 2015 und designierte Music Director des Zürcher Kammerorches­ ­ ters steht seit 25 Jahren als einer der vielseitigsten unter den internationalen Geigenvirtuosen auf den Bühnen der Welt, als Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon mit vielen preisgekrönten Aufnahmen wie dem Deutschen Schallplattenpreis, sechs Klassik-Echos und Grammy-Nominierungen, als Fern­ sehmoderator, Bestsellerautor von vier Büchern, stellvertretender künstlerischer Leiter des Festivals in ­Savannah, musikalischer Partner von Y ­ ehudi ­Menuhin, Sting, Klaus Maria Brandauer,­Kurt

Willi Zimmermann

Masur,­Kent Nagano oder Christian­ Thielemann, und ist unermüdlich in ­ seinem Engagement für ­ humanitäre Zwecke. Hope eröffnete die Saison ­ 2015/16 mit Konzerten zusammen mit dem Gewandhausorchester Leipzig sowie der Academy of St Martin in the Fields. Er gab Rezitale im Pariser Théâtre des Champs-Élysées und der Londoner Wigmore Hall. Daniel Hope spielt die «ExLipinski» ­Guarneri del Gesù von 1742, die ihm von einer anonymen Familie aus Deutschland grosszügig zur Verfügung gestellt wird, und wohnt in Wien. Sein soeben erschienenes Album «My Tribute to ­Yehudi Menuhin» ist eine sehr persönliche Hommage an Hopes Mentor, der am 22. ­­ April 2016 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte und mit dem Hope 60-mal gemeinsam auf der Bühne stand.

­ rchester Musikkollegium Winterthur O von 1992 bis 2010 und ­Konzertmeister Konzertmeister des Zürcher Kammerorchesters seit 2008 leitet er viele Konzerte vom Pult In Basel geboren, erhielt Willi Zimmer­ aus. Daraus ergaben sich zahlreiche mann seinen ersten Violinunterricht mit ­Zusammenspiele mit namhaften Künstsechs Jahren. Er wurde 1978 in die Klasse­ lern wie Krystian ­ Zimerman, F­azil von Sandor Zöldy aufgenommen und Say, A ­ndrás Schiff, ­ Rudolf Buchbinschloss sein Lehr- und Konzert­diplom der, ­Heinrich Schiff, ­Thomas ­Zehetmair mit Auszeichnung ab. Ein Stipendium­ oder Sir James G ­alway. Als Co-Soermöglichte ihm die Weiterbildung bei list konzertierte er zudem mit Daniel­ Sandor Végh und Günter Pichler. Von Hope, Giuliano­Carmignola, Patricia 1985 bis 2007 war Willi Zimmermann ­ Kopatchinskaja und vielen anderen. Primarius des international tätigen und 2016 wird Willi Zimmermann die Berlivielfach ausgezeichneten Amati Quar- ner Barocksolisten, das Barockensemble tetts. Als erster Konzertmeister im der Berliner Philharmoniker, leiten. 34


Donnerstag, 14. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

In memoriam Yehudi Menuhin 1904 wurde das London Symphony Orchestra gegründet, das heute zu den wichtigsten Orchestern Grossbritanniens gehört. Edward Elgar, der mit Stücken wie dem Marsch «Pomp and Circumstances», den «Enigma»-Variationen oder seinem berühmten Cellokonzert in die Musikgeschichte eingegangen ist, schrieb für das Orchester zahlreiche Werke, so auch Introduction und Allegro, mit dem er insbesondere die Virtuosität dieses Klangkörpers unter Beweis stellen wollte. Das Werk, das durch das wechselseitige Konzertieren von Streichquartett und Streichorchester an die barocke Concerto grosso-Tradition anknüpft, zählt bis heute zu den grössten Herausforderungen für Streichorchester. Der Violinvirtuose «Bis heute ist Menuhin Yehudi Menuhin spielte 1932 mit dem London Symphony Orchestra Elgars vielen nicht nur als Violinkonzert unter der musikalischen Botschafter der Leitung des Komponisten. Daniel Hope, Musik, sondern auch der künftige Music Director des ZKO, nannte den Jahrhundertmusiker Yehudi der Menschlichkeit in Menuhin seinen «musikalischen Grossvater». Bis heute ist der AusnahmeErinnerung.» künstler vielen nicht nur als Botschafter der Musik, sondern auch der Menschlichkeit in Erinnerung. Bechara El-Khourys «Unfinished Journey» wurde von Daniel Hope anlässlich des zehnten Todestages von Yehudi Menuhin im Jahre 2009 beim Festival in Gstaad uraufgeführt. Der franko-libanesische Komponist, der 1957 in Beirut geboren wurde, lebt seit 1979 in Paris und setzt sich in seinen Werken immer wieder mit aktuellen politischen Themen wie dem Krieg in Beirut oder mit den Ereignissen rund um 9/11 auseinander. Felix Mendelssohns Violinkonzert in d-Moll ist das Werk eines 13-Jährigen. Der musikalische Erfahrungshintergrund des jungen Kompositionsschülers basierte in erster Linie auf den Werken Johann Sebastian Bachs. Die frühen Konzerte, die fast alle in der Tonart d-Moll stehen, sind gewissermassen musikalische Fingerübungen des Wunderkinds. «Der Tod und das Mädchen» ist eines der berührendsten Lieder Franz Schuberts. Der musikalische Wechsel zwischen dem inneren Kampf des Mädchens mit dem nahenden Tod und der ruhigen Gefasstheit, mit dem der Tod dem Mädchen begegnet, die Mischung aus unbedingtem Lebenswillen und Todessehnsucht, kann durchaus biografisch gelesen werden. In den letzten Jahren seines Lebens entstand das Streichquartett auf der Basis des Liedes aus dem Jahre 1817, das 1826 in der Wohnung des mittlerweile von Krankheit gezeichneten Komponisten uraufgeführt wurde. cg 35


Dienstag, 19. April 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

MEISTERZYKLUS -ABO PIANO-ABO

Fazil Say Klavier

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Dienstag, 19. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791 Klaviersonate Nr. 12 F-Dur KV 332

18´

Allegro Adagio Allegro assai

Klaviersonate Nr.18 D-Dur KV 576

16´

Allegro Adagio Allegretto

Pause

20´

Frédéric Chopin 1810–1849 Nocturne b-Moll op. 9 Nr. 1

Nocturne Es-Dur op. 9 Nr. 2

Nocturne H-Dur op. 9 Nr. 3

Nocturne Nr. 20 cis-Moll op. posthum

Nocturne fis-Moll op. 48 Nr. 2

Nocturne g-Moll op. 37 Nr. 1

Nocturne H-Dur op. 32 Nr. 1

Konzertende: ca. 21.15 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG! Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 37


Dienstag, 19. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Fazil Say Klavier

Seinen ersten Klavierunterricht erhielt Fazil Say bei Mithat Fenmen, einem Pianisten, der noch bei Alfred Cortot in P­ aris studiert hatte. Fenmen liess ihn stets über Themen des Alltags improvisieren, bevor er sich mit den Übungen und Studien ­beschäftigte. In dieser Auseinandersetzung mit freien kreativen Prozessen und Formen wurde der Ursprung für das ­enorme improvisatorische Talent und die ästhetische Anschauung gelegt, die den Kern des Selbstverständnisses des Pianisten und Komponisten Fazil Say bildet. Als Komponist hat Fazil Say ­unter ­anderem Auftragswerke für die Salz­burger Festspiele, den WDR, das Konzerthaus Dortmund, das Schleswig-­ Holstein Musik Festival und die Festspiele MecklenburgVorpommern geschrieben. Sein Schaffen umfasst Kompositionen für ­Soloklavier und Kammermusik bis hin zu Solokonzerten und grossen Orchesterwerken. Den Feinschliff als klassischer P­ianist ­erhielt Fazil Say ab 1987 bei ­David Levine. Nach seinem Sieg beim internationalen Wettbewerb «Young Concert Artists» in New York 1994 spielte Fazil­Say mit sämtlichen renommierten ­ amerikanischen und europäischen ­Orchestern und zahlreichen grossen Dirigenten zusammen und erarbeitete sich dabei ein vielfältiges Repertoire, das von Kompositio­ nen von Johann Sebastian Bach über die «Klassiker» Haydn, ­ Mozart und ­Beethoven sowie die Romantik bis zur 38

zeitgenössischen Musik reicht, eingeschlossen seine eigenen Kompositionen für Klavier. Gastspiele führten Fazil Say seither in zahllose Länder auf allen fünf Kontinenten. Dabei trat Fazil Say immer wieder auch als Kammermusiker in Erscheinung. Mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja beispielsweise bildete er jahrelang ein Duo; weitere prominente Partner waren bzw. sind unter anderem Maxim Vengerov, das Borusan Quartet und Nicolas Altstaedt. Von 2005 bis 2010 war Fazil Say Exklusivkünstler des Konzerthauses Dortmund, in der Saison 2010/11 war er Artist in Residence am Konzerthaus Berlin. Beim Schleswig-Holstein Musik Festival 2011 wurde ihm ein Programmschwerpunkt gewidmet. Weitere Residenzen und Fazil-Say-Festivals gab es in Paris, Tokio, Meran, Hamburg, Istanbul, Wien, beim Rheingau Musik Festival und Bodenseefestival sowie ­beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt. In der Saison 2015/16 ist Fazil­Say Artist in Residence des Zürcher Kammerorchesters. Fazil­Says Einspielungen wurden von der Plattenkritik hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet, darunter mit drei EchoKlassik. 2014 erschien seine Aufnahme mit ­Beethoven-Werken sowie das Album «Say plays Say» mit ausschliesslich eigenen Werken.


Dienstag, 19. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Individuelle Bekenntnisse eines Künstlers Dem Namen nach ist das Nocturne eine Musikgattung, die der zweiten Hälfte des Tages zugeschrieben wird. Zur Zeit des Barocks, in der der Begriff erstmals auftaucht, bezieht sich das in erster Linie auf den Aufführungskontext. Die Bezeichnung Nocturne konkurriert mit der Bezeichnung Serenade und beschreibt Musikstücke, die als Abendkonzerte, teils unter freiem Himmel, teils im Salon oder Kaffeehaus dargebracht wurden. In der Romantik erhielt die Bezeichnung Nocturne eine deutliche Akzentverschiebung. Aufführungs- und Entstehungskontext lösen einander ab: Der Künstler schreibt weniger für ein Publikum als vielmehr für sich selbst. Die Nacht wird dabei zu einem Raum, in dem sich das schöpferische Ich des Künstlers entfaltet. Entsprechend «Nocturnes sind verlagert sich auch der Charakter der Lieder ohne Worte, Komposition auf das Innenleben des Menschen, auf die Nacht- und Schattenin Musik geformte seiten der Seele. Aus Orchesterstücken Poesie.» werden Solostücke, aus Repräsentationsmusik wird das individuelle Bekenntnis eines Künstlers. Frédéric Chopin komponierte in den Jahren 1827 bis 1846 insgesamt 21 Nocturnes, hochanspruchsvolle Klaviermusik, die bis heute das Können jedes Pianisten unter Beweis stellen. Es war also eine zentrale Gattung im Schaffen des 1849 im Alter von nur 39 Jahren verstorbenen Komponisten. Die Nocturnes sind Lieder ohne Worte, sie sind in Musik geformte Poesie, sie sind aber auch – wie bei Chopin nicht selten der Fall – musikalische Auseinandersetzungen mit persönlichen Musikerlebnissen, mit Konzertbesuchen oder Opernabenden, die den Komponisten geprägt haben. So sucht man in den Nocturnes von Chopin vergebens nach unmittelbaren Anklängen an lebendige Natur, wie es etwa in den «Nachtstücken» Robert Schumanns der Fall ist, und findet stattdessen mitunter k­ antable Anklänge an eine Belcanto-Arie. Das Klavier war auch Mozarts Domäne. Schon als Wunderkind beeindruckte er damit halb Europa. Später, als er als einer der ersten freischaffenden Künstler nach Wien wechselte, glänzte er in erster Linie als Interpret seiner eigenen Werke. Die Klaviersonate D-Dur aus dem Jahre 1789 ist das letzte Beispiel dieser Gattung. Die Verbindung zu der etwa zehn Jahre zuvor entstandenen Klaviersonate F-Dur ist das Jagdfanfaren-Motiv, das in letzterer im 6/8-Rhythmus des Finalsatzes anklingt. Während die Jagdfanfare zu einem bestimmenden Motiv in den Finalsätzen der späten Sonaten Mozarts wird, läutet sie in der Sonate D-Dur den Kopfsatz ein. cg 39


Dienstag, 26. April 2016, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal

GROSSES ABO

Maurice Steger Blockflöte und Leitung Zürcher Kammerorchester

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Dienstag, 26. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Anonymus

A Jacobean Masque (Maskentänze) – Teil 1

17´

Dances and Divisions von Robert Johnson, Giovanni Coperario, Matthew Locke, Henry Purcell

Charles Avison 1709–1770

Concerto grosso d-Moll Nr. 5 nach Domenico Scarlatti Largo | Allegro | Andante moderato | Allegro

11´

Georg Friedrich Händel 1685–1759

Concerto g-Moll HWV 287 für Blockflöte, Streicher und B.c. Grave | Allegro | Sarabande: Largo | Allegro

10´

Pause

20´

Concerto grosso F-Dur op. 6 Nr. 2 HWV 320

13´

Andante larghetto | Allegro | Largo | Allegro ma non troppo

Anonymus

A Jacobean Masque (Maskentänze) – Teil 2

17´

Dances and Divisions von Robert Johnson, Giovanni Coperario, Matthew Locke, Henry Purcell

William Babell 1689–1723

Concerto für Flautino F-Dur nach Arcangelo Corelli op. 5 Nr. 10

12´

Preludio: Adagio | Allemanda: Allegro | Sarabanda: Largo | Giga: Allegro | Gavotta: Allegro 19.00 Uhr: Einführung im Foyer der Tonhalle mit Majordomus (Stephan Mester) Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert bei einem Freigetränk in unserer Lounge.

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: CHF 105 / 95 / 82 / 58 / 40 / 16 Einen bezaubernden Abend voller Kultur, Stil und Genuss wünscht Ihre Confiserie Sprüngli. 41


Dienstag, 26. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Maurice Steger

Stegers künstlerischer Tätigkeit bilden Programme in kleiner, kammermusikaBlockflöte und Leitung lischer Besetzung und Solorezitale. In Zusammenarbeit mit ausgesuchten SpeSpätestens seit ihn «The Independent» zialisten Alter Musik wie Hille Perl, Lee als «the world’s leading recorder virtuo- Santana, ­Sergio Ciomei oder Mauro Valli, so» feierte, gehört der Schweizer ­Maurice aber auch mit seinem eigenen Ensemble Steger mit seiner weltweiten Konzert­ erarbeitet Maurice Steger immer wieder tätigkeit als Blockflötist wie auch als ein neues, über die Jahrhunderte quasi­ Dirigent zu den führenden Interpre- ungehört gebliebenes Repertoire aus ver­ ten auf dem Gebiet der Alten Musik. gangenen Zeiten. Konzerte führten ihn Zahlreiche preisgekrönte, thematisch u.a. in den Herkulessaal München, in die höchst fantasievoll konzipierte CD-Ein- Philharmonie Berlin, Musikhalle Hamspielungen belegen seit Jahren den sin- burg, ­Victoria Hall Genève, Wigmore­Hall gulären Rang dieses Künstlers. Und das London, ins KKL Luzern, in den Musikverin doppelter Hinsicht: Zum einen als ein Wien sowie in die Suntory Hall Tokyo ­virtuoser, technisch ungemein brillanter und ins National Theatre Taipei. Auch ­Flötist, der mit seinem lebendig spon- mit zeitgenössischer Musik beschäftigt tanen Spiel ­ jedes Publikum sofort in sich ­Maurice Steger. 2009 brachte er zwei Bann zieht und dadurch die Blockflöte Konzerte für Blockflöte und Orchester als Instrument völlig neu aufzuwerten zur Uraufführung. Zudem setzt er sich verstand. Zum anderen als versierter Lei- mit Musikmärchen wie «Tino Flautino» ter und Dirigent der tonangebenden Ori- oder «Pinocchio und der Flötenspieler» ginalklang-Ensembles. Regelmässig arbei- mit besonderem Engagement für die tet Maurice Steger mit den Barocchisti,­ Musikvermittlung bei Kindern ein. der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Barockorchester Europa Galante und dem Venice Baroque Orchestra. Hinzu kommen zahlreiche Auftritte als Dirigent und als Solist moderner ­Orchester wie dem Zürcher Kammerorchester, dem Musikkollegium Winterthur, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt oder dem T ­ aipei Symphony Orchestra. Dabei arbeitete er wieder­ holt mit renommierten Künstlern wie Cecilia­Bartoli, ­ Hilary Hahn, Andreas Scholl, Sandrine Piau oder Sol Gabetta. Einen ebenso wichtigen Teil in Maurice 42


Dienstag, 26. April 2016, 19.30 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Musikalischer Austausch zwischen England und Italien Das Maskenspiel, engl. Masque, ist eine Kunstform, die ihren Ursprung im 16. und 17. Jahrhundert hat und insbesondere im englischsprachigen Raum weite Verbreitung fand. Es handelt sich um einen barocken Vorläufer der Oper in England, der die verschiedenen Kunstformen wie Instrumentalmusik, Gesang und Schauspiel in lockerer Form zu einem dramaturgisch relativ freien Bühnenspektakel verband. Wichtige Komponisten waren etwa Matthew Locke, der auch als Verfasser der ersten Oper Englands in die Geschichte eingegangen ist. Den Weg zu einer eigenständigen englischen Operntradition ebnete dann allerdings erst sein Schüler «Die Kunst bestand in Henry Purcell, der Schöpfer von Werken wie «Dido and Aeneas», «King der geschickten Arthur» oder «The Fairy Queen», Variation einschläder zu einer Bezugsgrösse der britischen Komponisten bis ins 20. Jahrhundert giger Vorlagen.» wurde. England und Italien waren im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert grosse Musiknationen. Parallel zu den Masques und Semiopern der Engländer entstand in Italien die Opera seria. Darüber hinaus ist Italien das Mutterland des Solokonzerts, das sich aus dem Concerto grosso, dem wechselseitigen Konzertieren unterschiedlicher Instrumentengruppen, immer mehr zu einer eigenständigen Form entwickelte. Einer der wichtigsten Wegbereiter war Arcangelo Corelli, dessen Sonaten für Violine Grundlage für zahlreiche Bearbeitungen wurden, so auch für das Flötenkonzert von William Babell. Kennern ist sein Name heute vor allem durch seine Werke für Blockflöte bekannt. Die Komponisten des Barocks orientierten sich stets an den Vorbildern. Heute wären sie sofort unter Plagiatsverdacht. Doch die Kunst bestand damals gerade in der geschickten Variation einschlägiger Vorlagen. Dass zwischen den beiden Nationen Italien und England ein reger Austausch bestand, belegen nicht nur die Reisen Händels, sondern auch Werke wie Charles Avisons Concerto grosso-Adaptionen von zwölf Sonaten des italienischen Cembalovirtuosen Domenico Scarlatti. Avison war unter anderem Schüler des Geigenvirtuosen Francesco Geminiani, der durch den Herzog von Essex finanziert wurde, regelmässig in Konzerten Georg Friedrich Händels auftrat und sich dem englischen Musikschriftsteller Charles Burney zufolge mit seinen eigenen Concerti grossi «an die Spitze aller damals lebenden Meister» stellte. Bei Händel selbst begegnen wir dem Concerto grosso in seiner ausgereiften Form. cg 43


Samstag, 12. März 2016, 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Kammermusik @ ZKO Silviya Savova-Hartkamp Violine  Ryszard Groblewski Viola Anna Tyka Nyffenegger Violoncello  Seon-Deok Baik Kontrabass Suguru Ito Klavier

Franz Schubert

1797–1828 Klavierquintett A-Dur D 667 «Forellenquintett» 31´ Allegro vivace Andante Scherzo: Presto Thema und Variationen: Andantino Finale: Allegro giusto

Gioacchino Rossini 1792–1868 Sonate für Streicher Nr. 3 C-Dur

14´

Allegro Andante Moderato

Silviya Savova-Hartkamp

Konzertende: ca. 17.00 Uhr

Änderungen vorbehalten

Einheitspreis CHF 40 inkl. Kaffee und Gipfeli ab 15.00 Uhr 44

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!


Samstag, 12. März 2016, 16.00 Uhr – ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305

Silviya Savova-Hartkamp Violine

Die Bulgarin Silviya Savova-Hartkamp erhielt an der ZHdK das Konzertdiplom mit Auszeichnung und den Master in Specialized Music als Performance-­ Solistin. Sie ist Preisträgerin u.a. des I­ nternationalen Violinwettbewerbs ­ Andrea Postacchini, des Duttweiler-Hug Wettbewerbs Zürich und von Yehudi Menuhin Live Musik Now.

Anna Tyka Nyffenegger Violoncello

Anna Tyka Nyffenegger studierte in ­Warschau und Mannheim. Sie gewann viele Preise und Auszeichnungen bei Wettbewerben, wie den ersten Preis beim Internationalen Witold-­Lutoslawski-CelloWettbewerb in Warschau. Kammer­musik und Solokonzerte führten sie u.a. in ­diverse europäische Länder, nach Russland und Japan.

Ryszard Groblewski

Seon-Deok Baik

Ryszard Groblewski gewann zahlreiche Wettbewerbe, darunter mehrere Preise beim Geneva International Music Competition sowie den zweiten Preis beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb. Er nahm an der Seiji Ozawas Internatio­ nal Music Academy Switzerland teil und tritt in ganz Europa als Solist und Kammer­musiker auf.

Seon-Deok Baik wirkte als Solistin in verschiedenen Orchestern und Kammermusikformationen mit. Sie war Solobassistin des Seoul Philharmonic Orchestra, bevor sie ihre Heimat verliess, um ihr Musikstudium am Konservatorium in Genf fortzusetzen. Das Solistendiplom schloss sie mit Auszeichnung ab.

Viola

Kontrabass

Suguru Ito Klavier

Suguru Ito wurde in Nagano geboren und gab bereits mit elf Jahren Klavier­ rezitals in den USA und England. Später studierte er Ökonomie, Literatur und Musik (Solistendiplom in Basel). Seine Auftritte führten ihn u.a. an das ­Sydney Opera House, die Salle Unesco Paris und die Royal Academy of Music in London. 45


MACBETH

Partner Opernhaus Zürich

ab

PR46EMIER E 3 APR 2O16


Sonntag, 6. März 2016, 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr Schweizerdeutsch ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 KRABBEL-KONZERT Für Kinder von 1 bis 3 Jahren

«Kleiner Eisbär – Wohin fährst du, Lars?» Musikerinnen und Musiker des ZKO Marcus Buehlmann Konzept und Erzählung

Lars, der kleine Eisbär, treibt ganz allein auf einer Scholle mitten im Meer. Als die Scholle schmilzt, kann er sich gerade noch auf ein Fass retten. Eine abenteuerliche Reise beginnt. Schliesslich landet Lars in Afrika. Das ist zwar spannend, doch der kleine Eisbär vermisst seine kalte, weisse Heimat. Zum Glück helfen ihm seine neuen Freunde, ein Flusspferd und ein Wal, zurück nach Hause zu finden. Konzertdauer: ca. 45´

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: Erwachsene CHF 25, Kinder von 1–3 Jahren CHF 5 inkl. Sirup und Znüni/Zvieri 47


Samstag, 12. März 2016, 11.00 und 14.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 KONZERT Für Familien mit Kleinkindern bis 1 Jahr

Nuggi-Konzert Silviya Savova-Hartkamp Violine  Ryszard Groblewski Viola Anna Tyka Nyffenegger Violoncello  Seon-Deok Baik Kontrabass Suguru Ito Klavier Eine kleine Formation des Zürcher Kammerorchesters spielt speziell geeignete Kompositionen für die feinen Ohren von Säuglingen bis zu einem Jahr. Auf Yogamatten und Kissen können Mütter und Väter zusammen mit ihrem Nachwuchs zu den kammermusikalischen Klängen entspannen. Zu hören sind Werke von Franz Schubert und Gioacchino Rossini.

Konzertdauer: ca. 45´

Änderungen vorbehalten

Einheitspreis: CHF 25 für Erwachsene, Kinder bis 1 Jahr gratis Wir danken unserem Sponsor für die Yogamatten! 48

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!


Sonntag, 20. März 2016, 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr 11.00 und 16.00 Uhr Schweizerdeutsch, 14.00 Uhr Hochdeutsch

ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 ABC-KONZERT Für Kinder von 5 bis 7 Jahren

«Die kleine Meerjungfrau» Musikerinnen und Musiker des ZKO Jolanda Steiner Konzept und Erzählung

Als jüngste von sechs Töchtern des Meerkönigs darf die kleine Meerjungfrau an ihrem 15. Geburtstag zum ersten Mal an die Wasseroberfläche schwimmen. Sie verliebt sich in einen schönen Prinzen und verlässt die Unterwasserwelt, um in seiner Nähe zu sein. Bereit, für die Liebe des Prinzen alles herzugeben, wünscht sie, dass die Meerhexe ihr anstelle der Schwanzflosse zwei Beine zaubert.

Konzertdauer: ca. 45´

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: Erwachsene CHF 25, Kinder von 5–7 Jahren CHF 5 49


Restaurant Intermezzo

Sinfonie des guten Geschmacks Ob vor oder nach dem Konzert: Das Kongresshaus-Restaurant Intermezzo ist die naheliegende Adresse für kulinarischen Genuss. Küchenchef Urs Keller und sein Team freuen sich darauf, Sie in gediegener Atmosphäre zu verwöhnen! Mo–Fr 11.30–15, 17.30–23.30

50 Kongresshaus-Restaurant Intermezzo, Beethovenstrasse 2, CH-8002 Zürich, T +41 (0)44 206 36 42

intermezzo@kongresshaus.ch, www.kongresshaus.ch


Sonntag, 3. April 2016, 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr 11.00 und 16.00 Uhr Schweizerdeutsch, 14.00 Uhr Hochdeutsch

ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 PURZEL-KONZERT Für Kinder von 3 bis 5 Jahren

«Der Mondscheindrache» Musikerinnen und Musiker des ZKO Jaël Malli Konzept und Erzählung

Philipp kann nicht glauben, was er sieht: Ein weisser Ritter und ein Drache springen aus einem Buch und jagen sich quer durch sein Zimmer! Zum Wundern bleibt Philipp keine Zeit, denn auf einmal ist er selbst der Gejagte! Wie aber kämpft man gegen einen gemeinen Ritter, wenn man plötzlich nur noch daumengross ist? Philipp muss sich schnell etwas einfallen lassen, um sein Leben zu retten.

Konzertdauer: ca. 45´

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: Erwachsene CHF 25, Kinder von 3–5 Jahren CHF 5 inkl. Sirup und Znüni/Zvieri 51


Sonntag, 10. April 2016, 11.00 Uhr Tonhalle, Grosser Saal KINDERKONZERT Für Kinder ab 5 Jahren

«Peter und der Wolf» Schweizerdeutsch

Marc Sway Erzähler  Willi Zimmermann Konzertmeister Zürcher Kammerorchester

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Ouvertüre zu: Die Entführung aus dem Serail

Sergej Prokofieff

1891–1953 Peter und der Wolf, ein sinfonisches Märchen op. 67

Konzertende ca. 11.45 Uhr

Änderungen vorbehalten

Einzelkarten: Erwachsene CHF 39/29, Kinder bis 12 Jahre CHF 15 52

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!


Sonntag, 10. April 2016, 11.00 Uhr – Tonhalle, Grosser Saal

Als Peter eines Morgens seinen sorglosen Spaziergang beginnt, ahnt er noch nicht, was für ein Abenteuer auf ihn wartet. Die Ente schwimmt friedlich im Teich, der kleine Vogel zwitschert und die Katze schleicht durch den Garten – es scheint ein ganz normaler Morgen zu sein. Doch plötzlich taucht ein Wolf auf und das Abenteuer nimmt seinen Lauf …

Marc Sway

Willi Zimmermann

Marc Sway wurde 1979 in Männedorf am Zürichsee geboren. Melodien, Rhythmen, Stimmen – das prägte Marc Sways Kindheit. Die brasilianische Mutter impfte Marc mit Samba und Bossa Nova. Vom Schweizer Vater, Sänger einer Blues- und Soulband, gab es MotownRhythmen, die sich mitten im Herz festsetzten. Der Mix ergab Marcs Gesangsstil, er selber nennt ihn Rhythm and Soul. Bühnenluft wurde für Marc bald zum Lebenselixier. Als Dreijähriger stand er zusammen mit seiner Familie zum ers­ ten Mal vor Publikum. Und schon damals stellte sich heraus, dass seine Bestimmung gleichzeitig sein Talent war. 2002 wurde aus der Berufung ein Beruf. Inzwischen ist der Singer-Songwriter eine feste Grösse in der Schweizer Szene. Erstmalig kommt es zu einer Zusammenarbeit zwischen Marc Sway und dem ZKO.

In Basel geboren, erhielt Willi Zimmermann seinen ersten Violinunterricht mit sechs Jahren. Er wurde 1978 in die Klasse von Sandor Zöldy aufgenommen und schloss sein Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung ab. Von 1985 bis 2007 war Willi Zimmermann Primarius des international tätigen und vielfach ausgezeichneten Amati Quartetts. Als erster Konzertmeister im Orchester Musikkollegium Winterthur und Konzertmeister des Zürcher Kammerorchesters seit 2008 leitet er viele Konzerte vom Pult aus. Als Co-Solist konzertierte er mit ­Daniel Hope, Giuliano C ­ armignola, ­Patricia Kopatchinskaja und vielen anderen. 2016 wird Willi Zimmermann die Berliner Barocksolisten, das Barockensemble der Berliner Philharmoniker, leiten.

Erzähler

Konzertmeister

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Sonntag, 17. April 2016, 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr Schweizerdeutsch ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 KRABBEL-KONZERT Für Kinder von 1 bis 3 Jahren

«Die neugierige kleine Hexe» Musikerinnen und Musiker des ZKO Renata Blum Konzept und Erzählung

Die kleine Hexe Lisbet fliegt unternehmungslustig und furchtlos auf ihrem Hexenbesen durch die Mondnacht, bis sie versehentlich auf dem Dachboden eines fremden Hauses landet. Wer hier wohl wohnt? Vielleicht kann ja jemand ihren Besen reparieren! Als Lisbet neugierig das Haus erkundet, macht sie aufregende Bekanntschaften.

Konzertdauer: ca. 45´

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Billettpreise: Erwachsene CHF 25, Kinder von 1–3 Jahren CHF 5 inkl. Sirup und Znüni/Zvieri 54


Konzert für die Kinderkrebsforschung

31. Mai 2016 um 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Grosser Saal

Oliver Schnyder, Klavier

Sophie Wang, Violine

Samuel Niederhauser, Cello

Raphael Nussbaumer, Violine

ts Ticke CHF 0 5 1 – 25 bei r.ch co r n e t e t ic k Po s t un d , SBB n lin e o

Zürcher Kammerorchester ZKO und Kammerorchester Musikschule Konservatorium Zürich spielen gemeinsam unter der Leitung von Philip A. Draganov J. Strauss, A. Vivaldi, P.I. Tschaikowsky, F. Waxman und L.v. Beethoven. Bekannte und junge talentierte Solisten engagieren sich: Oliver Schnyder – Klavier Samuel Niederhauser – Violoncello Raphael Nussbaumer – Violine Sophie Wang – Violine

Konzert unter dem Patronat der Stadtpräsidentin der Stadt Zürich, Corine Mauch.

Zellen eines Weichteiltumors

Alle Einnahmen gehen zu Gunsten der Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz. Informationen zum Konzert und zur Stiftung unter www.kinderkrebsforschung.ch

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ZKO-Inside

Ingrid Susanne Lüthi & Karin Fuchs

Ingrid Susanne Lüthi arbeitete nach der Lehramtsmatur an der Kantonsschule Zürcher Oberland, der Dolmetscherschule und der Erwerbung des Proficiency während eines Englandaufenthaltes in verschiedenen Bereichen, bevor sie 1993 zum Zürcher Kammerorchester kam und für viele Bereiche verantwortlich war. Im April verabschiedet sie sich in den Ruhestand.

Karin Fuchs übt seit 25 Jahren verschiedene Tätigkeiten im Bereich der klassischen Musik aus: Für den Theaterclub war sie als Reisebegleitung unterwegs. Als langjährige Mitarbeiterin der Billettkasse im Schauspielhaus, der Tonhalle und seit 2004 des Zürcher Kammerorchesters kennt sie die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden bestens. Zum Ende der Saison beendet Karin Fuchs ihre Arbeit beim ZKO. Mit Karin Fuchs und Ingrid Susanne Lüthi verliert das ZKO zwei langjährige und äusserst verdiente Mitarbeiterinnen. 56

Wie sah der Alltag in der ZKO-Billettkasse Anfang der 90er-Jahre aus? Susanne Lüthi Der Ticketverkauf und die Aboverwaltung waren damals zwei Aufgaben unter vielen: Als AllroundMitarbeiterin des ZKO war ich – abgesehen von der Buchhaltung und der Geschäftsleitung – für verschiedenste Bereiche zuständig: von der Notenausleihe, der Orchesterdisposition und den Instrumententransporten über die Fahrdienste für die Gastkünstler und die K ­ oordination der Proben – damals probte man ja in verschiedenen Kirch­ gemeindehäusern und war s­omit ständig unterwegs – bis zu Sekretariatsaufgaben wie das Niederschreiben der Vorträge von Edmond de Stoutz. Karin Fuchs Da Ticketanfragen für die Konzerte des ZKO damals in der Tonhalle­­noch nicht bearbeitet werden konnten, begann ich 2004 für das ZKO zu arbeiten und die ZKO-Konzerte an der Billettkasse der Tonhalle anzubieten. Heute arbeite­ich an den Tageskassen der Tonhalle und in der Billettkasse im ZKO-Haus. Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit? SL  Ich telefoniere viel mit unseren Kunden, pflege aber nach wie vor am liebs­ ten den direkten Kontakt. Insbeson­ dere mag ich die positive Stimmung an den Familien- und Kinderkonzerten.


Auch wenn es oft stressige Momente gibt, gehe ich nach einem Abend an der Abendkasse wie bei der Yellow Lounge beflügelt nach Hause. Ich werde deshalb auch nach meiner Pensionierung weiterhin an der Konzertkasse stehen. KF Ich liebe den Kontakt zu den Menschen – zu unseren Kunden, aber auch zu den jungen Kollegen. Durch die ­Tätigkeit an der Billettkasse des ZKO konnte ich langjährige Kontakte und Freundschaften knüpfen und habe ­dabei immer wieder schöne und traurige ­Geschichten miterlebt. Manchmal bekommen wir Blumen vom Markt oder Wein – eine nette Geste. Ich mag es auch, die Künstler hautnah zu erleben und etwa von D ­ avid Garrett g­ efragt zu werden, wo er sein Haargel kaufen kann. (lacht) Hat sich das Verhalten der Konzertbesucher verändert? SL Ja, teilweise schon. Neben den treuen Abo-Kunden verzeichnen wir zunehmend «Last-Minute-Käufer». Auch bei den Repertoire-Bedürfnissen spüre ich Veränderungen: Früher führten wir ­regelmässig zeitgenössische Werke auf, die geschickt ins allgemeine Programm eingeflochten wurden. Heutzutage steht das Zürcher Publikum zeitgenössischen Werken eher kritisch gegenüber. Immer mehr Besucher wollen sich mit einem Konzertbesuch zu Schönklängen vom stressigen Alltag ablenken lassen und entspannen. Was sind Ihrer Meinung nach die grössten Herausforderungen in der Billettkasse? SL Natürlich gibt es hin und wieder Reklamationen. Da muss man flexi­

bel auf die Kundenbedürfnisse eingehen können. Nach so vielen Jahren bin ich in diesen Dingen sehr routiniert. Zu den Herausforderungen zählen zudem die vielen IT-Systeme, in welche man sich einarbeiten muss. Während meiner Zeit beim ZKO seit 1993 arbeite ich nun schon mit der dritten Software-Generation. KF Es gibt oft Situationen, die ein schnelles und souveränes Handeln ­erfordern. Ich werde dann nicht nervös, sondern bleibe ein ruhender Pol – immer sehr freundlich, aber bestimmt in den Aussagen. Das hilft sehr. Ich lege Wert darauf, alle Leute an der Abendkasse ins Konzert hineinzubringen, denn ich finde, niemand sollte weggeschickt werden. Sie besuchen beide regelmässig Konzerte. SL   Für mich ist Musik ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich habe selbst lange­ Klavier gespielt, sogar die Klaviermatura gemacht und wollte Klavier studieren. Im Konzertchor sang ich ebenfalls 2­0 Jahre.­Im Ruhestand werde ich mit der nötigen Musse das Klavierspielen wieder aufnehmen und regelmässig Konzerte besuchen. Ich mag den Klang eines Kammerorchesters und liebe insbesondere die Musik Joseph Haydns – seine Musik kann ich in jeder Stimmungslage hören. KF  Musik ist ein Muss für mich. ­Musik war immer mein Hobby und das konnte­ ich in all den Jahren natürlich voll ausleben. Ich liebe die berührenden, wundervollen Klänge des ZKO, aber auch die grossen sinfonischen Werke von Mahler, Bruckner, R. Strauss, Wagner ­ und ­Schostakowitsch, und nicht zu vergessen Opern. ts 57


Konzertvorschau Mai 2016

Juni 2016

So, 8. Mai, 11.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 Kammermusik@ZKO Musikerinnen und Musiker des ZKO

Di, 7. Juni, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Zürcher Kammerorchester Angela Hewitt, Klavier und Leitung

Werke von Vivaldi, Corelli, Albinoni, Porpora

Werke von Bach

So, 8. Mai, 14.00 und 16.00 Uhr ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305 Nuggi-Konzert Musikerinnen und Musiker des ZKO

So, 12. Juni Park im Grüene, Rüschlikon Parkkonzert im Grüene

Werke von Vivaldi, Corelli, Albinoni, Porpora Für Familien mit Kleinkindern bis 1 Jahr

Di, 17. Mai, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Cameron Carpenter, Orgel Werke von Bach, Mahler, Messiaen, Debussy, Ravel

So, 22. Mai, 11.00 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Kinderkonzert «Wulche, Wind und Wätter» Schweizerdeutsch Zürcher Kammerorchester Andrew Bond, Gesang und Erzähler Werke von Bach bis Bond Für Kinder ab 5 Jahren

Do, 26. Mai, 19.30 Uhr Kirche St. Peter Zürcher Kammerorchester Enrico Onofri, Violine und Leitung Nicola Mosca, Violoncello Werke von Scheidt, Gabrieli, Corelli, Vivaldi u.a.

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Ersatzdatum bei schlechter Witterung: So, 26. Juni

Di, 21. Juni, 19.30 Uhr Tonhalle, Grosser Saal Zürcher Festspiele Zürcher Kammerorchester Fazil Say, Klavier Gábor Boldoczki, Trompete Willi Zimmermann, Konzertmeister Werke von Schostakowitsch, Beethoven


Tonhalle

Billettkasse

Claridenstrasse 7, Zürich

Mo–Fr, 11–17h: 0848 848 844 billettkasse@zko.ch www.zko.ch

Mit Tram 2, 5, 8, 9, 11 bis Bürkliplatz oder mit Tram 6, 7, 8, 13 bis Bleicherweg Parkmöglichkeiten: Parkhaus «Park Hyatt», Beethovenstrasse 21 Parkhaus «Bleicherweg», Beethovenstrasse 35

Vorverkaufsstellen

ZKO-Haus im Tiefenbrunnen Jecklin Musikhaus am Pfauen Musik Hug am Limmatquai Jelmoli an der Seidengasse Tonhalle Gesellschaft www.starticket.ch

ZKO-Haus

Seefeldstrasse 305, Zürich Mit S-Bahn Nr. 6, 16 oder mit Tram 2, 4 bis Bahnhof Tiefenbrunnen, durch die Unterführung und den Hinweisschildern «ZKO-Haus» folgen Parkmöglichkeiten: entlang der Seefeldstrasse in der blauen Zone oder auf gebührenpflichtigen Parkplätzen

Kirche St. Peter

St. Peterhofstatt, Zürich Mit Tram Nr. 4, 15 bis Rathaus. Die Limmat überqueren und rechterhand die Weggengasse hinauf, um in den Hof der Kirche St. Peter zu gelangen.

Billettpreise Tonhalle Kat I Kat II Kat III Kat IV Kat V Kat VI

CHF CHF CHF CHF CHF CHF

105 95 82 58 40 16

Herausgeber

Zürcher Kammerorchester Seefeldstrasse 305 8008 Zürich Telefon: +41 44 388 36 00

Impressum

Redaktion ZKO: Lukas Bernays, Theresia Schlegel-Hoehne Autoren: Christian Geltinger cg Theresia Schlegel-Hoehne ts Widmann, Say, Steger: Marco Borggreve Lisiecki: Mathias Bothor Scheps: Uwe Arens Gheorghiu: Pablo Faccinetto Mayer: Harald Hoffmann Hope: Bailey Davidson ZKO, Bühler, Savova-Hartkamp, Lüthi, Fuchs: Thomas Entzeroth Illustration Kleiner Eisbär: Hans de Beer Kleine Meerjungfrau: Josef Palaček Mondscheindrache: Annette Swoboda Peter und der Wolf: art.I.schock GmbH Kleine Hexe: Lieve Baeten Produktion: Somedia Production Layout: Martin Oberli Erscheinungsweise: zweimonatlich, fünfmal im Jahr Auflage: 15 000 Exemplare

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Damit klassische Musik unser Leben auf höchstem Niveau bereichert: Wir unterstützen das Zürcher Kammerorchester.

www.zkb.ch/sponsoring

Mit einer Karte der Zürcher Kantonalbank erhalten Sie an den Billettkassen ZKO und Tonhalle 20% Vergünstigung auf Ihre Konzerttickets. 60


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